KSV-Taktik
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Re: KSV-Taktik
Kiel hat auf den 4. Platz bei 3 noch ausstehenden Spielen 2 Punkte Vorsprung. Diesen Vorsprung zu halten bedeutet mindestens Platz 3 und damit die Relegation, aber es wird schwer in Ingolstadt.
Nürnberg am vergangenen Montag zeigte wie man Kiel schlägt: Frühes stören des Kieler Spielaufbaus durch Mittelfeld- und Angriffspressing
Kiel dadurch in bestimmte Zonen lenken und dort die Pressingschlinge zuziehen, gleichzeitig lange Bälle mit guter Staffelung im Zentrum unter Kontrolle bringen. Und bei Standards gefährlich sein.
So hat auch Ingolstadt in einem sehr dominantem Hinspiel an der Förde einen Punkt entführt. Kiel hatte Glück, nicht mit leeren Händen dazustehen.
So wird Ingolstadt wohl auch im Rückspiel wieder antreten. In den letzten 3 Spielen gegen direkte potenzielle Aufstiegskandidaten (Bielefeld, Nürnberg, Düsseldorf) hatte Ingolstadt mindestens 56% Ballbesitz. Das breite 4-2-3-1, im Hinspiel noch ein 4-3-3, des FC wird weit vorgeschoben von den Innenverteidigern aufgebaut. Die Außenverteidiger geben die Breite und leiten schnelle Flügelangriffe ein. Bevorzugt greift Ingolstadt über die rechte Seite an mit Levels und Träsch unterstützt von Kittel, der mit 9 Toren Topscorer ist gefolgt von den beiden Stürmern Lezcano und Kutschke mit jeweils 6 Treffern. Ingolstadt ist stark bei Kopfbällen, aber zuletzt unsicher bei Standards (3 Tore gegen Düsseldorf, 1 gegen Nürnberg).
Dieser Spieldominanz stellen die meisten Gegner eine sehr zurückgezogene Taktik gegenüber, bei Spielen in Ingolstadt noch verstärkt, was ein Durchkommen für Ingolstadt erschwert und nur zu einem 13. Platz in der Heimtabelle führt. Auswärts, mit mehr Raum für Angriffe, steht Ingolstadt dagegen auf dem 3. Platz mit 23 Punkten und damit 2 Punkte vor Kiel, die jedoch ein Spiel weniger haben.
Kiel wird verteidigen und schnell kontern. Das hat so in Dresden auch funktioniert, einzig die hohe Anzahl zugelassener Chancen für den Gegner würde Ingolstadt dankend annehmen und mit ihrer Qualität auch nutzen. Für Kiel ist dies wieder ein Spiel, bei dem sie Lösungen gegen ein frühes Pressing finden müssen. Eine Möglichkeit ist das Mittelfeld beim Spielaufbau zurückzuziehen, um die Bindung von Abwehr ins Mittelfeld zu verbessern. Das wäre ein 4-2-3-1-System bei Spielaufbau, um aus dem eigenen Drittel ins mittlere Drittel zu kombinieren, anschließend könnte das klassische 4-1-4-1 genutzt werden. Eine Alternative wäre im 4-4-2, ähnlich wie im Hinspiel, nur auf Konter zu setzen, dann mit Drexler und Ducksch in vorderster Front und Lewerenz lauernd auf dem linken Flügel.
Es wird ein schweres Spiel. Möglicherweise ist Ingolstadt nicht mit 100% bei der Sache, da das Ziel Aufstieg schon abgehakt ist. Kiel würde ein Unentschieden reichen, dann müssten sie aber die Düsseldorfer Aufstiegsparty crashen, um alles weiterhin in eigener Hand zu behalten.
Nürnberg am vergangenen Montag zeigte wie man Kiel schlägt: Frühes stören des Kieler Spielaufbaus durch Mittelfeld- und Angriffspressing
Kiel dadurch in bestimmte Zonen lenken und dort die Pressingschlinge zuziehen, gleichzeitig lange Bälle mit guter Staffelung im Zentrum unter Kontrolle bringen. Und bei Standards gefährlich sein.
So hat auch Ingolstadt in einem sehr dominantem Hinspiel an der Förde einen Punkt entführt. Kiel hatte Glück, nicht mit leeren Händen dazustehen.
So wird Ingolstadt wohl auch im Rückspiel wieder antreten. In den letzten 3 Spielen gegen direkte potenzielle Aufstiegskandidaten (Bielefeld, Nürnberg, Düsseldorf) hatte Ingolstadt mindestens 56% Ballbesitz. Das breite 4-2-3-1, im Hinspiel noch ein 4-3-3, des FC wird weit vorgeschoben von den Innenverteidigern aufgebaut. Die Außenverteidiger geben die Breite und leiten schnelle Flügelangriffe ein. Bevorzugt greift Ingolstadt über die rechte Seite an mit Levels und Träsch unterstützt von Kittel, der mit 9 Toren Topscorer ist gefolgt von den beiden Stürmern Lezcano und Kutschke mit jeweils 6 Treffern. Ingolstadt ist stark bei Kopfbällen, aber zuletzt unsicher bei Standards (3 Tore gegen Düsseldorf, 1 gegen Nürnberg).
Dieser Spieldominanz stellen die meisten Gegner eine sehr zurückgezogene Taktik gegenüber, bei Spielen in Ingolstadt noch verstärkt, was ein Durchkommen für Ingolstadt erschwert und nur zu einem 13. Platz in der Heimtabelle führt. Auswärts, mit mehr Raum für Angriffe, steht Ingolstadt dagegen auf dem 3. Platz mit 23 Punkten und damit 2 Punkte vor Kiel, die jedoch ein Spiel weniger haben.
Kiel wird verteidigen und schnell kontern. Das hat so in Dresden auch funktioniert, einzig die hohe Anzahl zugelassener Chancen für den Gegner würde Ingolstadt dankend annehmen und mit ihrer Qualität auch nutzen. Für Kiel ist dies wieder ein Spiel, bei dem sie Lösungen gegen ein frühes Pressing finden müssen. Eine Möglichkeit ist das Mittelfeld beim Spielaufbau zurückzuziehen, um die Bindung von Abwehr ins Mittelfeld zu verbessern. Das wäre ein 4-2-3-1-System bei Spielaufbau, um aus dem eigenen Drittel ins mittlere Drittel zu kombinieren, anschließend könnte das klassische 4-1-4-1 genutzt werden. Eine Alternative wäre im 4-4-2, ähnlich wie im Hinspiel, nur auf Konter zu setzen, dann mit Drexler und Ducksch in vorderster Front und Lewerenz lauernd auf dem linken Flügel.
Es wird ein schweres Spiel. Möglicherweise ist Ingolstadt nicht mit 100% bei der Sache, da das Ziel Aufstieg schon abgehakt ist. Kiel würde ein Unentschieden reichen, dann müssten sie aber die Düsseldorfer Aufstiegsparty crashen, um alles weiterhin in eigener Hand zu behalten.
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Re: KSV-Taktik
32. Spieltag, 29.04.2018, 13:00, FC Ingolstadt 04 - Holstein Kiel 1:5
Kiel kann für die Relegation (oder mehr?) planen. Das zweite furiose Auswärtsspiel in Folge sichert mit 5 Punkten Vorsprung auf Platz 4 zumindest den dritten Platz.
Kiel wechselte auf 2 Positionen: Lewerenz sollte auf dem linken Flügel wirbeln, Peitz rückte für Mühling auf der 6 ins Team, Kinsombi reihte sich weiter vorne ein. Die Offensiven 5 der Kieler spielten sehr variabel. Ducksch ließ sich häufig fallen, die anderen 4 rückten abwechselnd vor.
Bei den Schanzern rückte Morales für Leipertz im zentralen offensiven Mittelfeld in die Start11.
Flügelspiele
Wie erwartet sicherte sich Ingolstadt schnell die Rolle der spielgestaltenden Mannschaft, Kiel die der lauernden. Im Hinspiel hatte Kiel große Probleme mit dem hohen Pressing der Ingolstädter und war so in der eigenen Hälfte gefangen. Im Rückspiel hatte Kiel dafür gute Lösungen parat.
Manndeckung im Zentrum war ein zentraler Aspekt davon: Meistens Kinsombi gegen Cohen, Drexler gegen Träsch und Peitz gegen Morales. Die Kieler verolgten ihre Gegenspieler teilweise über den halben Platz, gaben ihnen so keine Zeit und keinen Platz nach Ballzuspielen. Ducksch in vorderster Front lenkte den Angriff auf eine Seite, wo dann das Kieler Mittelfeld die Verteidigung übernahm. Ingolstadt fehlte so einerseits die Bindung zu den hoch positionierten Spielern und andererseits führte dies immer stärker dazu, dass die Flügelspieler Kittel und Pledl sich für den Spielaufbau fallen ließen.
So fand das Spiel weitestgehend auf den Flügeln statt, der rote zentrale Bereich in der Grafik war häufig verwaist. Peitz sicherte gut vor der Abwehr und dem verwaisten Bereich ab. Als "aggressive Leader", der gegen Nürnberg wohlmöglich in der Start11 fehlte, machte er ein gutes Spiel. Der Nebeneffekt war, dass Ingolstadt nicht zentral vor das Kieler Tor kam (blaues Viereck um Kutschke). Die verstand es gut, die Balance zwischen Defensive und Offensive zu halten.
In wenigen Szenen, wenn Peitz aufgerückt war und Kinsombi bspw. beim Spielaufbau ebenfalls weiter vorne positioniert war, gelang es den Gastgebern schnell ins Zentrum zu spielen und den Freiraum zu nutzen. Dies führte dann umgehend zu gefährlichen Aktionen. Kronholm entschärfte hier wie in Dresden gute Torschüsse.
Die Verteidigung zum Flügel hin führte zu Ecken, die Manndeckung führte wiederum zu vielen Zweikämpfen und auch einigen Freistößen. Hier zeigte sich bei Kiel in der ersten Halbzeit ähnliche Probleme wie gegen Nürnberg. Peitz und Czichos entschärften einige hohe Bälle. Insgesamt wirkte Kiel bei Standards zu statisch und reagierte zu wenig auf die Laufwege der Ingolstädter, sodass diese nach Standards zu guten Torchancen kamen.
Umschaltspiel
Kiel konzentrierte sich auf schnelle Gegenstöße und diese waren so effektiv wie in Dresden. Gewannen die Gäste den Ball folgte ein blitzschnelles Umschaltspiel. Kiel suchte eine zentrale Anspielstation. Anschließend wurde die Kieler Offensive mit Steilpässen nach gut getimeten und häufig diagonalen Sprints hinter die Abwehr angespielt und kam so zu besten Abschlusschancen. Kiel schoss 5 mal aufs Tor und traf 4 mal plus einmal durch ein Eigentor. Von Ingolstadts 15 Schüssen, gingen nur 4 aufs Ziel bei einem Tor. Der xG sieht Kiel mit 1,9 vorne gegenüber 1,5 für Ingolstadt. Auswärtseffektivität.
Im Gegensatz zu Ingolstadt kam Kiel in die zentrale Zone vor der Abwehr (blauer Kasten um Drexler).Die Kieler Offensive spielte die Konter extrem variabel aus: Ducksch wich zurück, Kinsombi rückte vor, Drexler auf den Flügel, dafür Schindler ins Zentrum oder andersherum.
Ebenfalls bemerkenswert wie konsequent das Kieler Mittelfeld seine Gegenspieler verfolgte und auf einen Flügel trieb. Der ballferne Mittelfeldspieler schob in diesen Aktionen weit ins Zentrum und lauerte auf einen Ballgewinn.
Nach dem 3:1 ließ die Gegenwehr der Gastgeber nach, im Wissen, dass der direkte Wiederaufstieg nun abgehakt werden musste. Kiel hingegen ließ sich nicht beirren und spielte in der zweiten Halbzeit mit der Führung im Rücken tief stehend im 4-4-2 noch einige gute Konter heraus. Am Anfang der zweiten Halbzeit zeigte sich auf Kieler Seite nochmals die Problematik bei eigenem Spielaufbau, wenn der Gegner früh stört. Ingolstadt kam höher positioniert aus der Kabine. Kiel fand hier jedoch Lösungen, da das Pressing der Hausherren mit Pässen durch die Lininen oder hohen Bällen ins Mittelfeld überwunden werden konnte. Ballverluste gab es bei diesem Pressing haupsächlich auf den Flügeln, sodass Kiel weiterhin Zeit blieb sich defensiv neu zu ordnen.
Fazit
Kiel gewinnt verdient, wenn auch etwas zu hoch. Sie schaffen es Ingolstadt aus dem Zentrum fernzuhalten und kontern mit einer unglaublichen Effektivität. Vor allem diese Konterstärke könnte in einer möglichen Relegation Gold wert sein.
Kiel kann für die Relegation (oder mehr?) planen. Das zweite furiose Auswärtsspiel in Folge sichert mit 5 Punkten Vorsprung auf Platz 4 zumindest den dritten Platz.
Kiel wechselte auf 2 Positionen: Lewerenz sollte auf dem linken Flügel wirbeln, Peitz rückte für Mühling auf der 6 ins Team, Kinsombi reihte sich weiter vorne ein. Die Offensiven 5 der Kieler spielten sehr variabel. Ducksch ließ sich häufig fallen, die anderen 4 rückten abwechselnd vor.
Bei den Schanzern rückte Morales für Leipertz im zentralen offensiven Mittelfeld in die Start11.
Flügelspiele
Wie erwartet sicherte sich Ingolstadt schnell die Rolle der spielgestaltenden Mannschaft, Kiel die der lauernden. Im Hinspiel hatte Kiel große Probleme mit dem hohen Pressing der Ingolstädter und war so in der eigenen Hälfte gefangen. Im Rückspiel hatte Kiel dafür gute Lösungen parat.
Manndeckung im Zentrum war ein zentraler Aspekt davon: Meistens Kinsombi gegen Cohen, Drexler gegen Träsch und Peitz gegen Morales. Die Kieler verolgten ihre Gegenspieler teilweise über den halben Platz, gaben ihnen so keine Zeit und keinen Platz nach Ballzuspielen. Ducksch in vorderster Front lenkte den Angriff auf eine Seite, wo dann das Kieler Mittelfeld die Verteidigung übernahm. Ingolstadt fehlte so einerseits die Bindung zu den hoch positionierten Spielern und andererseits führte dies immer stärker dazu, dass die Flügelspieler Kittel und Pledl sich für den Spielaufbau fallen ließen.
So fand das Spiel weitestgehend auf den Flügeln statt, der rote zentrale Bereich in der Grafik war häufig verwaist. Peitz sicherte gut vor der Abwehr und dem verwaisten Bereich ab. Als "aggressive Leader", der gegen Nürnberg wohlmöglich in der Start11 fehlte, machte er ein gutes Spiel. Der Nebeneffekt war, dass Ingolstadt nicht zentral vor das Kieler Tor kam (blaues Viereck um Kutschke). Die verstand es gut, die Balance zwischen Defensive und Offensive zu halten.
In wenigen Szenen, wenn Peitz aufgerückt war und Kinsombi bspw. beim Spielaufbau ebenfalls weiter vorne positioniert war, gelang es den Gastgebern schnell ins Zentrum zu spielen und den Freiraum zu nutzen. Dies führte dann umgehend zu gefährlichen Aktionen. Kronholm entschärfte hier wie in Dresden gute Torschüsse.
Die Verteidigung zum Flügel hin führte zu Ecken, die Manndeckung führte wiederum zu vielen Zweikämpfen und auch einigen Freistößen. Hier zeigte sich bei Kiel in der ersten Halbzeit ähnliche Probleme wie gegen Nürnberg. Peitz und Czichos entschärften einige hohe Bälle. Insgesamt wirkte Kiel bei Standards zu statisch und reagierte zu wenig auf die Laufwege der Ingolstädter, sodass diese nach Standards zu guten Torchancen kamen.
Umschaltspiel
Kiel konzentrierte sich auf schnelle Gegenstöße und diese waren so effektiv wie in Dresden. Gewannen die Gäste den Ball folgte ein blitzschnelles Umschaltspiel. Kiel suchte eine zentrale Anspielstation. Anschließend wurde die Kieler Offensive mit Steilpässen nach gut getimeten und häufig diagonalen Sprints hinter die Abwehr angespielt und kam so zu besten Abschlusschancen. Kiel schoss 5 mal aufs Tor und traf 4 mal plus einmal durch ein Eigentor. Von Ingolstadts 15 Schüssen, gingen nur 4 aufs Ziel bei einem Tor. Der xG sieht Kiel mit 1,9 vorne gegenüber 1,5 für Ingolstadt. Auswärtseffektivität.
Im Gegensatz zu Ingolstadt kam Kiel in die zentrale Zone vor der Abwehr (blauer Kasten um Drexler).Die Kieler Offensive spielte die Konter extrem variabel aus: Ducksch wich zurück, Kinsombi rückte vor, Drexler auf den Flügel, dafür Schindler ins Zentrum oder andersherum.
Ebenfalls bemerkenswert wie konsequent das Kieler Mittelfeld seine Gegenspieler verfolgte und auf einen Flügel trieb. Der ballferne Mittelfeldspieler schob in diesen Aktionen weit ins Zentrum und lauerte auf einen Ballgewinn.
Nach dem 3:1 ließ die Gegenwehr der Gastgeber nach, im Wissen, dass der direkte Wiederaufstieg nun abgehakt werden musste. Kiel hingegen ließ sich nicht beirren und spielte in der zweiten Halbzeit mit der Führung im Rücken tief stehend im 4-4-2 noch einige gute Konter heraus. Am Anfang der zweiten Halbzeit zeigte sich auf Kieler Seite nochmals die Problematik bei eigenem Spielaufbau, wenn der Gegner früh stört. Ingolstadt kam höher positioniert aus der Kabine. Kiel fand hier jedoch Lösungen, da das Pressing der Hausherren mit Pässen durch die Lininen oder hohen Bällen ins Mittelfeld überwunden werden konnte. Ballverluste gab es bei diesem Pressing haupsächlich auf den Flügeln, sodass Kiel weiterhin Zeit blieb sich defensiv neu zu ordnen.
Fazit
Kiel gewinnt verdient, wenn auch etwas zu hoch. Sie schaffen es Ingolstadt aus dem Zentrum fernzuhalten und kontern mit einer unglaublichen Effektivität. Vor allem diese Konterstärke könnte in einer möglichen Relegation Gold wert sein.
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Re: KSV-Taktik
Ja, vielen Dank...
"Ich habe nach dem Spiel in der Kabine viele verwirrte Menschen getroffen."
Kiel-Trainer Ole Werner 13.01.21
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Re: KSV-Taktik
Das (vor-)letzte Auswärtsspiel der Saison bei der Fortuna aus Düsseldorf.
Konnte Kiel im Hinspiel Herbstmeister werden, kann Düsseldorf im Rückspiel nun Zweitligameister werden, sofern Sandhausen mitspielt.
Bis auf eine kurze Schwächephase im Herbst ist Düsseldorf die konstanteste Mannschaft und steigt, trotz vieler knapper Ergebnisse verdient, auf. Hier zeigt sich deren individuelle Qualität und Erfahrung, mit der sie auch im Hinspiel schon einen Punkt aus Kiel entführen konnten.
Düsseldorf spielte zuletzt häufig im 4-1-4-1 mit einer Asymmetrie zur rechten Seite hin. Auf dieser zeigt Usami in den letzten Wochen neben Neuhaus im zentralen Mittelfeld sehr gute Leistungen. Hennings als hängende und lauernde Spitze ist Toptorjäger mit 13 Toren.
Viele Tore fallen nach schnellen Gegenstößen, dabei schließt Düsseldorf auch mit Fernschüssen gefährlich ab. Vor dem Tor kommt nochmals die Qualität der Spieler durch: Bekommt Düsseldorf eine Chancen, nutzen sie diese wahrscheinlich. Falls nicht aus dem Spiel, dann über Standards, die die gute Ordnung des Teams zeigen.
Defensiv sind sie dafür nicht immer ohne Probleme. Die Restverteidigung nach Ballverlusten im eigenen Spielaufbau offenbart dem Gegner Lücken für Konter. Gute Steilpässe und der Mut zum 1 gegen 1 des Gegners führen hier zu Problemen. Zuletzt eine Spezialität der Kieler.
Bei Kiel gibt es an der Start11 nicht viel zu ändern. Die Ausrichtung auf ein kompaktes Mittelfeld, das Lenken des Gegners auf die Außen und schnelle Umschaltaktionen könnte auch in Düsseldorf funktionieren. Einzig die Verteidigung von Standards scheint in den letzten Spielen zu einer Schwäche der Kieler gereift zu sein. Kiel steht mit 17 Toren nach Standards abgeschlagen auf dem letzten Platz (Duisburg und Düsseldorf davor mit 14 Gegentoren).
Kiel kann mit einem Punkt den 3. Platz sichern und sich in Ruhe auf Wolfsburg oder den HSV vorbereiten. Oder mit einem Sieg im letzten Heimspiel sogar nochmal den 2. Platz angeifen? So oder so wartet mindestens noch noch ein tolles Spiel auf Holstein.
Konnte Kiel im Hinspiel Herbstmeister werden, kann Düsseldorf im Rückspiel nun Zweitligameister werden, sofern Sandhausen mitspielt.
Bis auf eine kurze Schwächephase im Herbst ist Düsseldorf die konstanteste Mannschaft und steigt, trotz vieler knapper Ergebnisse verdient, auf. Hier zeigt sich deren individuelle Qualität und Erfahrung, mit der sie auch im Hinspiel schon einen Punkt aus Kiel entführen konnten.
Düsseldorf spielte zuletzt häufig im 4-1-4-1 mit einer Asymmetrie zur rechten Seite hin. Auf dieser zeigt Usami in den letzten Wochen neben Neuhaus im zentralen Mittelfeld sehr gute Leistungen. Hennings als hängende und lauernde Spitze ist Toptorjäger mit 13 Toren.
Viele Tore fallen nach schnellen Gegenstößen, dabei schließt Düsseldorf auch mit Fernschüssen gefährlich ab. Vor dem Tor kommt nochmals die Qualität der Spieler durch: Bekommt Düsseldorf eine Chancen, nutzen sie diese wahrscheinlich. Falls nicht aus dem Spiel, dann über Standards, die die gute Ordnung des Teams zeigen.
Defensiv sind sie dafür nicht immer ohne Probleme. Die Restverteidigung nach Ballverlusten im eigenen Spielaufbau offenbart dem Gegner Lücken für Konter. Gute Steilpässe und der Mut zum 1 gegen 1 des Gegners führen hier zu Problemen. Zuletzt eine Spezialität der Kieler.
Bei Kiel gibt es an der Start11 nicht viel zu ändern. Die Ausrichtung auf ein kompaktes Mittelfeld, das Lenken des Gegners auf die Außen und schnelle Umschaltaktionen könnte auch in Düsseldorf funktionieren. Einzig die Verteidigung von Standards scheint in den letzten Spielen zu einer Schwäche der Kieler gereift zu sein. Kiel steht mit 17 Toren nach Standards abgeschlagen auf dem letzten Platz (Duisburg und Düsseldorf davor mit 14 Gegentoren).
Kiel kann mit einem Punkt den 3. Platz sichern und sich in Ruhe auf Wolfsburg oder den HSV vorbereiten. Oder mit einem Sieg im letzten Heimspiel sogar nochmal den 2. Platz angeifen? So oder so wartet mindestens noch noch ein tolles Spiel auf Holstein.
Re: KSV-Taktik
Na ja, an Kiel´s Start11 gibt es insofern was zu ändern, dass Peitz aufgrund seiner 10. gelbe Karte gesperrt ist, weshalb wohl Kinsombi wieder ins defensive Mittelfeld rückt und höchst wahrscheinlich Mühling zurückkehrt
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Re: KSV-Taktik
Stimmt, das hatte ich verdrängt.
Kinsombi auf die 6, Mühling auf die 8 sollte passen.
Düsseldorf ist allerdings gut im Kopfball und bei Standards. Vielleicht bekommt Karazor seine Chance?
Kinsombi auf die 6, Mühling auf die 8 sollte passen.
Düsseldorf ist allerdings gut im Kopfball und bei Standards. Vielleicht bekommt Karazor seine Chance?
Re: KSV-Taktik
Ausser gegen Union Berlin im Rückspiel wurde Karazor ja nicht sonderlich beachtet Wie oben geschrieben, gehe ich eher von einer Rückkehr von Mühling ins Team aus. Vll. hat er jetzt vermehrt das Kopfballspiel und Stellungsspiel trainiert *Schulterzuck*
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Re: KSV-Taktik
33. Spieltag, 06.05.18, 15:30, Fortuna Düsseldorf - Holstein Kiel 1:1
Punkt Nr. 53 sichert am vorletzten Spieltag Platz 3 und damit die Teilnahme an der Relegation zur 1. Liga.
Kiel wechselt auf drei Positionen: van den Bergh kommt für den kurzfristig erkrankten Lenz auf die linke Abwehrposition ins Team, Mühling rückt auf die 8 für Kinsombi, der den gesperrten Peitz auf der 6 ersetzt. Zudem rückt Weilandt für Lewerenz auf den linken Flügel.
Der Aufstiegstrainer Funkel tauscht bei seiner Elf nur einmal: Nielsen kommt für den gesperrten Neuhaus ins zentrale Mittelfeld.
Kiel über die rechte Seite
Düsseldorf startet das Spiel im 4-2-3-1 eher defensiv, damit halten sie sich an das Hinspiel. Sie positionieren sich bei Kieler Ballbesitz in der eigenen Hälfte und beginnen auch dort erst konsequent mit einem tiefen Mittelfeld- oder Abwehrpressing. Anders sieht es aus, wenn Kronholm das Spiel neu aufbaut.
Hier pressen Hennings und Haraguchi früh Schmidt und Herrmann und provozieren so frühe lange Bälle. Funkel wollte hier sicherlich über die schwächere Kieler Abwehrseite zu frühen Ballgewinnen kommen. Im Zentrum standen sich die Mittelfeldspieler in Manndeckung gegenüber. Kinsombi stand häufig direkt gegen Nielsen im Zweikampf. Nielsen lockte Kinsombi gut aus dem Zentrum auf die Flügel und schaffte dort Platz für schnelle Vorstöße des Aufsteigers.
In einigen Szenen konnte Herrmann weit vorgerückt hinter dem Düsseldorfer Pressing im Mittelfeld erreicht werden und konnte das Spiel so ohne direkten Gegenspieler schnell nach vorne treiben. Hier zeigte Schindler gute Läufe hinter die Abwehrlinie in Richtung Grundlinie, die zu guten Flanken geführt haben. Drexler wich, wie Mühling teilweise auch, auf die rechte Offensivseite, was dort immer wieder zu gefährlichen Dribblings und Steilpässen führte.
Trieb Düsseldorf das Kieler Aufbauspiel weg von der rechten Kieler Seite hin zu Czichos, nutze dieser mit einigen guten Vorstößen ins Mittelfeld den freien Raum vor ihm. Die Vorstöße wurden mit Pässen in die Spitze, die entweder abgelegt oder in die gerissene Nahtstelle im Abwehrverbund auf einen Kieler Sprinter gepasst wurden, ausgespielt.
Die tiefe Positionierung der Gastgeber ermöglichte wenige Optionen für lange Bälle. Besser lief es dafür bei den Standards. Hier strahlte Kiel mit verschiedenen Varianten - kurzer oder zentral gespielt, Diagonalläufe und immer wieder Verlängerungen quer vors Tor - Gefahr aus.
Die gefährlichsten Aktionen konnte Kiel sich über die rechte Seite erspielen, wo die Zuordnung gegen die Kieler Überladungen schwer zu verteidigen war. Düsseldorfs passive Verteidigungsart spielte den Kielern in die Karten.
Kiel belohnt sich nicht
Düsseldorf baut das eigene Spiel sehr breit über die Flügel, oft über den linken, auf. Typisches Aufbaumuster ist ein Diagonalpass auf den Flügel in Höhe der Mittellinie und von dort wiederrum eine diagonale Bewegung ins Zentrum oder ein Pass dorthin. Kiel stört diesen Aufbau im Mittelfeldpressing, zog sich mit laufender Spielzeit etwas weiter zurück, sodass der Aufsteiger zu einem geordneteren Spielaufbau kam.
Die Gastgeber spielten sich nach schnellen Spielverlagerungen mit Diagonalpässen und -läufen an den Kieler 16er. Kiel hatte hier Probleme die Zuordnung bei schnellem Spiel der Fortuna zu halten und die Verteidigungsübergaben nahtlos durchzuführen.
Im Laufe der zweiten Halbzeit rückten die Offensivreihen nicht immer mit zurück, sodass das Mittelfeld schnell überbrückt werden konnte und es zu vielen Szenen im gegnerischen Drittel kam. Düsseldorf konnte sich um den Kieler Strafraum festsetzen und die eigenen Spieler leicht für eine Flanke freispielen.
Kiel verteidigte darauf mehrfach mit 5er-Kette und hatte Probleme Düsseldorf aus dem Zentrum zu halten, sodass diese zwar in gefährliche Zonen hineinspielen konnten, allerdings aufgrund fehlender Genauigkeit in den Folgeaktionen daraus wenig klare Torchancen erspielten.
Düsseldorf nutzte nach gutem Nachsetzen im Mittefeld eine zentrale Positionierung zur Führung - Kiel hielt nicht konsequent dagegen. Kiel glich mit einer sehenswerten Kombination quasi umgehend aus - bei Düsseldorf stimmte die Staffelung nicht, Drexler zieht die Verteidigung auf sich.
Düsseldorf hat aus den letzten Kieler Auswärtssiegen in Dresden und Ingolstadt gelernt und die wenigen Kieler Kontergelegenheiten gut verteidigt. Sie störten im Zentrum früh und offenbarten hier keine Räume, sodass die Konter in diesem Spiel kein Faktor sein sollten.
In den Schlussminuten konnte sich kein Team in klare Abschlusspositionen bringen. So blieb es bei einem 1:1 Unentschieden. Betrachtet man allein die Torchancen ist dies ein gerechtes Ergebnis (xG Düsseldorf 0,8 zu 1,0 für Kiel), bezieht man die Spielweise mit ein, ist dies ein weiteres Spiel für Kiel, indem man dem Gegner spielerisch überlegen war (non-shot xG Düsseldorf 1,0 zu 2,6 für Kiel) hieraus jedoch zu wenig Kapital schlug.
Fazit
Kiel belohnt sich nicht für die gute Spielweise, Düsseldorf nutzt wie im Hinspiel die kleinen Kieler Fehler aus - der feine Unterschied zu einem erfahrenen Team. Am Ende sichert Kiel verdient den 3. Platz und kann sich auf die Saisonverlängerung vorbereiten. Relegation.
Punkt Nr. 53 sichert am vorletzten Spieltag Platz 3 und damit die Teilnahme an der Relegation zur 1. Liga.
Kiel wechselt auf drei Positionen: van den Bergh kommt für den kurzfristig erkrankten Lenz auf die linke Abwehrposition ins Team, Mühling rückt auf die 8 für Kinsombi, der den gesperrten Peitz auf der 6 ersetzt. Zudem rückt Weilandt für Lewerenz auf den linken Flügel.
Der Aufstiegstrainer Funkel tauscht bei seiner Elf nur einmal: Nielsen kommt für den gesperrten Neuhaus ins zentrale Mittelfeld.
Kiel über die rechte Seite
Düsseldorf startet das Spiel im 4-2-3-1 eher defensiv, damit halten sie sich an das Hinspiel. Sie positionieren sich bei Kieler Ballbesitz in der eigenen Hälfte und beginnen auch dort erst konsequent mit einem tiefen Mittelfeld- oder Abwehrpressing. Anders sieht es aus, wenn Kronholm das Spiel neu aufbaut.
Hier pressen Hennings und Haraguchi früh Schmidt und Herrmann und provozieren so frühe lange Bälle. Funkel wollte hier sicherlich über die schwächere Kieler Abwehrseite zu frühen Ballgewinnen kommen. Im Zentrum standen sich die Mittelfeldspieler in Manndeckung gegenüber. Kinsombi stand häufig direkt gegen Nielsen im Zweikampf. Nielsen lockte Kinsombi gut aus dem Zentrum auf die Flügel und schaffte dort Platz für schnelle Vorstöße des Aufsteigers.
In einigen Szenen konnte Herrmann weit vorgerückt hinter dem Düsseldorfer Pressing im Mittelfeld erreicht werden und konnte das Spiel so ohne direkten Gegenspieler schnell nach vorne treiben. Hier zeigte Schindler gute Läufe hinter die Abwehrlinie in Richtung Grundlinie, die zu guten Flanken geführt haben. Drexler wich, wie Mühling teilweise auch, auf die rechte Offensivseite, was dort immer wieder zu gefährlichen Dribblings und Steilpässen führte.
Trieb Düsseldorf das Kieler Aufbauspiel weg von der rechten Kieler Seite hin zu Czichos, nutze dieser mit einigen guten Vorstößen ins Mittelfeld den freien Raum vor ihm. Die Vorstöße wurden mit Pässen in die Spitze, die entweder abgelegt oder in die gerissene Nahtstelle im Abwehrverbund auf einen Kieler Sprinter gepasst wurden, ausgespielt.
Die tiefe Positionierung der Gastgeber ermöglichte wenige Optionen für lange Bälle. Besser lief es dafür bei den Standards. Hier strahlte Kiel mit verschiedenen Varianten - kurzer oder zentral gespielt, Diagonalläufe und immer wieder Verlängerungen quer vors Tor - Gefahr aus.
Die gefährlichsten Aktionen konnte Kiel sich über die rechte Seite erspielen, wo die Zuordnung gegen die Kieler Überladungen schwer zu verteidigen war. Düsseldorfs passive Verteidigungsart spielte den Kielern in die Karten.
Kiel belohnt sich nicht
Düsseldorf baut das eigene Spiel sehr breit über die Flügel, oft über den linken, auf. Typisches Aufbaumuster ist ein Diagonalpass auf den Flügel in Höhe der Mittellinie und von dort wiederrum eine diagonale Bewegung ins Zentrum oder ein Pass dorthin. Kiel stört diesen Aufbau im Mittelfeldpressing, zog sich mit laufender Spielzeit etwas weiter zurück, sodass der Aufsteiger zu einem geordneteren Spielaufbau kam.
Die Gastgeber spielten sich nach schnellen Spielverlagerungen mit Diagonalpässen und -läufen an den Kieler 16er. Kiel hatte hier Probleme die Zuordnung bei schnellem Spiel der Fortuna zu halten und die Verteidigungsübergaben nahtlos durchzuführen.
Im Laufe der zweiten Halbzeit rückten die Offensivreihen nicht immer mit zurück, sodass das Mittelfeld schnell überbrückt werden konnte und es zu vielen Szenen im gegnerischen Drittel kam. Düsseldorf konnte sich um den Kieler Strafraum festsetzen und die eigenen Spieler leicht für eine Flanke freispielen.
Kiel verteidigte darauf mehrfach mit 5er-Kette und hatte Probleme Düsseldorf aus dem Zentrum zu halten, sodass diese zwar in gefährliche Zonen hineinspielen konnten, allerdings aufgrund fehlender Genauigkeit in den Folgeaktionen daraus wenig klare Torchancen erspielten.
Düsseldorf nutzte nach gutem Nachsetzen im Mittefeld eine zentrale Positionierung zur Führung - Kiel hielt nicht konsequent dagegen. Kiel glich mit einer sehenswerten Kombination quasi umgehend aus - bei Düsseldorf stimmte die Staffelung nicht, Drexler zieht die Verteidigung auf sich.
Düsseldorf hat aus den letzten Kieler Auswärtssiegen in Dresden und Ingolstadt gelernt und die wenigen Kieler Kontergelegenheiten gut verteidigt. Sie störten im Zentrum früh und offenbarten hier keine Räume, sodass die Konter in diesem Spiel kein Faktor sein sollten.
In den Schlussminuten konnte sich kein Team in klare Abschlusspositionen bringen. So blieb es bei einem 1:1 Unentschieden. Betrachtet man allein die Torchancen ist dies ein gerechtes Ergebnis (xG Düsseldorf 0,8 zu 1,0 für Kiel), bezieht man die Spielweise mit ein, ist dies ein weiteres Spiel für Kiel, indem man dem Gegner spielerisch überlegen war (non-shot xG Düsseldorf 1,0 zu 2,6 für Kiel) hieraus jedoch zu wenig Kapital schlug.
Fazit
Kiel belohnt sich nicht für die gute Spielweise, Düsseldorf nutzt wie im Hinspiel die kleinen Kieler Fehler aus - der feine Unterschied zu einem erfahrenen Team. Am Ende sichert Kiel verdient den 3. Platz und kann sich auf die Saisonverlängerung vorbereiten. Relegation.
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Re: KSV-Taktik
Drittletzter Spieltag der Saison. Kiel sitzt fest im Relegationssattel und spielt gegen die akut abstiegsbedrohte Eintracht aus Braunschweig.
Im Hinspiel beschränkte sich Braunschweig hauptsächlich auf das Verteidigen mit dem Ziel aus einer strukturierten Defensive nach Gegenstößen gefährlich zu werden. An dieser Vorgehensweise hat sich seitdem wenig verändert.
Braunschweig spielt mit 4er-, teilweise mit 5er-Kette und wechselnd 2 bis 4 defensiven Mittelfeldspielern. Daraus ergab sich zuletzt eine Art defensives 4-2-3-1. In dieser defensiven Rolle verteidigt Braunschweig kompakt, teilweise zu hart, in der eigenen Hälfte. Nach Ballgewinnen überbrücken sie mit langen Bällen das Mittelfeld, um die eigene Offensivreihe zu erreichen. Ihr Vorgehen gegen den Ball ist gut, sie schaffen es den Gegner zu Fehlern zu treiben. Braunschweig stellt die zweitbeste Defensive der Liga.
Im geordneten Spielaufbau in der gegnerischen Hälfte fehlt Braunschweig die Flexibilität und die taktische Ausrichtung, um Lücken beim Gegner zu finden. Das Motto bei Braunschweig ist zunächst kein Tor zu bekommen, bevor es darum geht eines zu schießen. Mit der Eintracht kommt die geteilt schlechteste Offensive an die Förde.
Sowohl Konter als auch die fehlenden Offensivlösungen führen zu vielen Fernschüssen. Braunschweig kommt nur selten im 16er zu guten Torchancen. Abdullahi ist mit 7 Toren der Goalgetter, dieser fällt jedoch verletzt aus.
Mit einem Sieg verlässt Braunschweig die Abstiegsränge, da sich Aue und Darmstadt gegenseitig die Punkte wegnehmen. Mit einer Niederlage droht der direkte Abstieg. Die Ausrichtung Braunschweigs dürfte daher klar sein. Problematisch ist nur, dass die dafür benötigte spielgestaltende Rolle den Gästen nicht liegt.
Kiel wird Wechsel an der Startelf vornehmen müssen:
------------------------------------Kronholm
Heidinger-----Kinsombi (Hoheneder)-------Czichos------Lenz (vd Bergh)
----------------------------------------Peitz
Schindler----------Drexler----------------Mühling (Kinsombi)---- Lewerenz (Weilandt)
-------------------------------Seydel (Ducksch)
Herrmann und Schmidt fallen wohl verletzungsbedingt aus – Einsatz in der Relegation mehr als fraglich. Ducksch, Weilandt und Kinsombi droht mit 4 gelben Karten eine Sperre für das Relegationshinspiel.
Heidinger wird Herrmann ersetzen. Hoheneder könnte in die IV rücken, möglicherweise auch Kinsombi, der auf der Position gute Leistungen gebracht hat. Spielt Kinsombi in der IV könnte das schon auf einen Ausfall von Schmidt für die Relegation hindeuten, da er als IV solider war als Hoheneder und mehr dem Kieler Spiel entspricht. Ducksch könnte geschont werden, auch um eine Sperre zu vermeiden. Seydel könnte ihn dann ersetzen. Da Weilandt ebenfalls eine Sperre droht, könnte Lewerenz auf dem linken Flügel eine Option sein. Lenz bzw. van den Bergh ist auch eine Frage der Philosophie. Fällt Herrmann für die Relegation aus, ist diese Seite offensiv mit Heidinger schwächer besetzt, dann würde eine offensivere linke Kieler Seite mit Lenz denkbar sein, die sich dann schon einspielen könnte mit seinem Vordermann für die Relegation. Grundsätzlich bietet das Spiel einige Testoptionen, auch auf der 6 (Peitz oder Kinsombi).
Sehr viele Fragezeichen. Eins ist aber klar: Kiel wird auch in diesem Spiel auf Sieg setzen.
Im Hinspiel beschränkte sich Braunschweig hauptsächlich auf das Verteidigen mit dem Ziel aus einer strukturierten Defensive nach Gegenstößen gefährlich zu werden. An dieser Vorgehensweise hat sich seitdem wenig verändert.
Braunschweig spielt mit 4er-, teilweise mit 5er-Kette und wechselnd 2 bis 4 defensiven Mittelfeldspielern. Daraus ergab sich zuletzt eine Art defensives 4-2-3-1. In dieser defensiven Rolle verteidigt Braunschweig kompakt, teilweise zu hart, in der eigenen Hälfte. Nach Ballgewinnen überbrücken sie mit langen Bällen das Mittelfeld, um die eigene Offensivreihe zu erreichen. Ihr Vorgehen gegen den Ball ist gut, sie schaffen es den Gegner zu Fehlern zu treiben. Braunschweig stellt die zweitbeste Defensive der Liga.
Im geordneten Spielaufbau in der gegnerischen Hälfte fehlt Braunschweig die Flexibilität und die taktische Ausrichtung, um Lücken beim Gegner zu finden. Das Motto bei Braunschweig ist zunächst kein Tor zu bekommen, bevor es darum geht eines zu schießen. Mit der Eintracht kommt die geteilt schlechteste Offensive an die Förde.
Sowohl Konter als auch die fehlenden Offensivlösungen führen zu vielen Fernschüssen. Braunschweig kommt nur selten im 16er zu guten Torchancen. Abdullahi ist mit 7 Toren der Goalgetter, dieser fällt jedoch verletzt aus.
Mit einem Sieg verlässt Braunschweig die Abstiegsränge, da sich Aue und Darmstadt gegenseitig die Punkte wegnehmen. Mit einer Niederlage droht der direkte Abstieg. Die Ausrichtung Braunschweigs dürfte daher klar sein. Problematisch ist nur, dass die dafür benötigte spielgestaltende Rolle den Gästen nicht liegt.
Kiel wird Wechsel an der Startelf vornehmen müssen:
------------------------------------Kronholm
Heidinger-----Kinsombi (Hoheneder)-------Czichos------Lenz (vd Bergh)
----------------------------------------Peitz
Schindler----------Drexler----------------Mühling (Kinsombi)---- Lewerenz (Weilandt)
-------------------------------Seydel (Ducksch)
Herrmann und Schmidt fallen wohl verletzungsbedingt aus – Einsatz in der Relegation mehr als fraglich. Ducksch, Weilandt und Kinsombi droht mit 4 gelben Karten eine Sperre für das Relegationshinspiel.
Heidinger wird Herrmann ersetzen. Hoheneder könnte in die IV rücken, möglicherweise auch Kinsombi, der auf der Position gute Leistungen gebracht hat. Spielt Kinsombi in der IV könnte das schon auf einen Ausfall von Schmidt für die Relegation hindeuten, da er als IV solider war als Hoheneder und mehr dem Kieler Spiel entspricht. Ducksch könnte geschont werden, auch um eine Sperre zu vermeiden. Seydel könnte ihn dann ersetzen. Da Weilandt ebenfalls eine Sperre droht, könnte Lewerenz auf dem linken Flügel eine Option sein. Lenz bzw. van den Bergh ist auch eine Frage der Philosophie. Fällt Herrmann für die Relegation aus, ist diese Seite offensiv mit Heidinger schwächer besetzt, dann würde eine offensivere linke Kieler Seite mit Lenz denkbar sein, die sich dann schon einspielen könnte mit seinem Vordermann für die Relegation. Grundsätzlich bietet das Spiel einige Testoptionen, auch auf der 6 (Peitz oder Kinsombi).
Sehr viele Fragezeichen. Eins ist aber klar: Kiel wird auch in diesem Spiel auf Sieg setzen.
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Re: KSV-Taktik
34. Spieltag, 13.05.18, 15:30, Holstein Kiel - Eintracht Braunschweig 6:2
Kiel gewinnt am letzten Spieltag der Saison deutlich und schließt mit 56 Punkten auf Platz 3 der Tabelle ab, ganze 16 Punkte vor der Abstiegszone.
11 neue auf dem Platz
Markus Anfang wechselt seine Startelf aufgrund von Verletzungen, drohenden Sperren und verlängerter Erholungsphasen vor den beiden Relegationsspieen ordentlich durch. Das Kieler 4-1-4-1 bleibt bestehen, Dürholtz und Sicker kamen zu ihren Startelfdebuts.
Auch Torsten Lieberknecht wechselt auf vier Positionen durch: auf der rechten Seite rückten Kijewski und Bulut ins Team, im Zentrum Biada und im Sturm Abdullahi.
Für Braunschweig war ein Sieg in Kiel gleichbedeutend mit dem direkten Klassenerhalt, so traten sie zumindest am Anfang des Spiels auch auf.
Kiel mit Startschwierigkeiten
Die vielen Wechsel auf Kieler Seite zeigten in den Anfangsminuten des Spiels Abstimmungsprobleme im Abwehrverbund, dies v.a. bei Braunschweiger Angriffen über die rechte Kieler Seite. Die Kieler Inenverteidigung wurde beim Spielaufbau von Abdullahi und einem Mittelfeldspieler bereits in der eigenen Hälfte angelaufen, nach einem Pass auf die Außenverteidiger rückten Bulut und Hochscheidt direkt vor. Im Mittelfeld kam es so zu Manndeckungen, Peitz wurde zu Beginn oft von Biada bewacht und nach Zuspielen direkt unter Druck gesetzt, so unterband die Eintracht einen Spielaufbau über das Zentrum.
Nach Ballgewinn versuchten die Gäste mit Steilpässen zwischen die Kieler Linien zu kommen, Ziel war es hinter die aufgerückten Außenverteidiger zu spielen. Dafür rückten die Offensivspieler in die Halbräume und legten Bälle auf die nachrückenden Spieler ab. Die vielen Positionswechsel in diesen Angriffsbewegungen rissen Löcher im Kieler Abwehrverbund. Bei eigenem Spielaufbau versuchte Braunschweig ein ähnliches Muster, wobei viele Angriffe über Pässe ins Zentrum eingeleitet und dann über die Außen zurück ins Zentrum nach vorne getragen wurden.
Kiel ließ dabei einige Male zu viel Raum zentral vor der Viererkette. Peitz war aufgrückt und umspielt worden, die Absicherung dieser Bewegungen nicht ausreichend vorbereitet, sodass zentral vor der 4er-Kette ein Defensivspieler fehlte. Nach diesen Szenen entstanden die gefährlichsten Abschlüsse und letztlich auch das 1:0 für die Gäste.
Mit der Führung im Rücken zogen sich die Gäste etwas zurück und gaben Kiel beim Spielaufbau etwas mehr Platz und Zeit. Braunschweig störte erst ab der Mittellinie und nicht bereits früher in der Kieler Hälfte.Czichos stieß einige Male ins Mittefeld vor und sorgte so für Zuordnungsprobleme, die offensiv Wirkung zeigten und Räume auf den Außen schafften, aber auch Probleme in der eigenen Viererkette. So entstand das zweite Braunschweiger Tor nach solch einem weiten Vorrücken, dem Ballverlust und einem perfekt gespielten Steilpass in den Lauf von Hochscheidt.
Braunschweig zerbricht am Druck
Kiel blieb trotz der vielen Wechsel und dem frühen Rückstand bei seiner Spielidee. Über die Innenverteidiger wurde das Spiel eröffnet, die Außen gesucht, um dann mit schnellen Vorstößen ins letzte Drittel zu kommen. Braunschweigs Reichel war in diesem Spiel sehr offensiv ausgerichtet und unterstützte das Mittelfeld mit einigen Vorläufen, teilweise auch Kijewski auf der rechten Braunschweiger Abwehrseite. Dies bot den Kielern hingegen wiederum Raum auf den Flügeln, vor allem Lewerenz profitierte davon.
Lewerenz bot sich als Kombinationsspieler im Spielaufbau an, lauerte dann direkt auf einen Steilpass hinter die Braunschweiger Abwehrreihe, wie beim 2:2 oder im Rückraum auf Zuspiele, wie beim 3:2. Braunschweig verteidigte im Mittelfeld in Manndeckung gegen Kiels zentrale Mittelfeldspieler und Außenverteidiger. Die Rückwärtsbewegungen der Kieler Flügelspieler hingegen führte zu Abstimmungs- und Übergabeproblemen. Der zurückweichende Kieler Spieler wurde verfolgt, die Lücke in der Verteidigung aber nicht immer geschlossen. Lewerenz lockte Reichel weit aus der Abwehr heraus, Sicker Kijewski, sodass diese defensiv oft fehlten und dementsprechend Platz für Kiel boten. Heidinger und van den Bergh nahmen hierbei im Tausch die Rolle des Mittefeldspielers ein. Auch Dürholtz varriierte im Mittelfeld oft seine Position und sorgte mit seinen Tiefenläufen für Zuordnungsprobleme im Zentrum.
Beim Unentschieden im Hinspiel agierte Braunschweig noch deutlich defensiver und damit stabiler, jedoch ohne Torgefahr zu kreieren. Im Rückspiel mussten sie aufgrund der Tabellensituation aber offensiver auftreten, was zu vielen Freiräumen für Kiel geführt hat.
Konnte Kiel sich ins Mittelfeld vorspielen, verteidigten die Braunschweiger kompakt und tief. Sie verschoben nahezu mit der gesamte Verteidigung auf die Kieler Angriffsseite, vernachlässigten aber die ballferne Seite. Dies nutzte Kiel, z.b. beim 1:1, mit einer guten Seitenverlagerung. Braunschweig lief hier quasi nur hinterher.
Bemerkenswert auch wie weit Kiel vorschob, bzw. wie weit sich Braunschweig zurückdrängen ließ. Beim 4:2 passte Innenverteidiger Hoheneder, nachdem Kiel den Klärungsversuch der Braunschweiger nach einem Freistoß abfingen, am gegnerischen 16er auf Außenverteidiger van den Bergh auf dem Flügel, der dann mit seiner genauen Flanke Innenverteidiger Czichos im 16er fand .
Bis zum 2:2 hielt Braunschweig gut dagegen und erarbeitete sich gute Strafraumszenen. Danach schien der Glaube an sich zu schwinden und mit dem 3:2 verloren zu gehen. Kiel setzte im Zweikampf nach, gab kaum einen Ball verloren. Braunschweig hingegen war früh im Spiel geschlagen. Die Hoffnung schwand und mit ihr der Wille und die Einsatzbereitschaft. In den 10 Minunten nach dem 2:2 brachen die Braunschweiger Leistungswerte ein. Das fünfte Tor nach einem individuellen Fehler von Tingager und das sechste Tor nach einem schnellen Kieler Gegenstoß setzten die Schlusspunkte des Ergebnisses.
Kiel erarbeitete sich ein Shot-based xG von 2,0, sie waren nach Dresden und Ingolstadt wieder unglaublich effizient vor dem Tor. Braunschweig erarbeitete sich ein xG von 1,2, war damit auch recht effizient in der Chancenverwertung, welche jedoch nicht reichen sollte. Sieben sieglose Spiele zum Saisonabschluss führten Braunschweig, die vor einem Jahr noch um die erste Liga in der Relegation gespielt haben, auf einen direkten Abstiegsplatz.
Fazit
Kiel gewinnt trotz der vielen Wechsel souverän gegen Braunschweiger, die nach dem zweiten Gegentor auseinanderbrachen. Damit ist Kiel bestens auf die Aufstiegsrelegation gegen Wolfsburg eingestimmt, während die Eintracht den Weg in die dritte Liga gehen muss.
Kiel gewinnt am letzten Spieltag der Saison deutlich und schließt mit 56 Punkten auf Platz 3 der Tabelle ab, ganze 16 Punkte vor der Abstiegszone.
11 neue auf dem Platz
Markus Anfang wechselt seine Startelf aufgrund von Verletzungen, drohenden Sperren und verlängerter Erholungsphasen vor den beiden Relegationsspieen ordentlich durch. Das Kieler 4-1-4-1 bleibt bestehen, Dürholtz und Sicker kamen zu ihren Startelfdebuts.
Auch Torsten Lieberknecht wechselt auf vier Positionen durch: auf der rechten Seite rückten Kijewski und Bulut ins Team, im Zentrum Biada und im Sturm Abdullahi.
Für Braunschweig war ein Sieg in Kiel gleichbedeutend mit dem direkten Klassenerhalt, so traten sie zumindest am Anfang des Spiels auch auf.
Kiel mit Startschwierigkeiten
Die vielen Wechsel auf Kieler Seite zeigten in den Anfangsminuten des Spiels Abstimmungsprobleme im Abwehrverbund, dies v.a. bei Braunschweiger Angriffen über die rechte Kieler Seite. Die Kieler Inenverteidigung wurde beim Spielaufbau von Abdullahi und einem Mittelfeldspieler bereits in der eigenen Hälfte angelaufen, nach einem Pass auf die Außenverteidiger rückten Bulut und Hochscheidt direkt vor. Im Mittelfeld kam es so zu Manndeckungen, Peitz wurde zu Beginn oft von Biada bewacht und nach Zuspielen direkt unter Druck gesetzt, so unterband die Eintracht einen Spielaufbau über das Zentrum.
Nach Ballgewinn versuchten die Gäste mit Steilpässen zwischen die Kieler Linien zu kommen, Ziel war es hinter die aufgerückten Außenverteidiger zu spielen. Dafür rückten die Offensivspieler in die Halbräume und legten Bälle auf die nachrückenden Spieler ab. Die vielen Positionswechsel in diesen Angriffsbewegungen rissen Löcher im Kieler Abwehrverbund. Bei eigenem Spielaufbau versuchte Braunschweig ein ähnliches Muster, wobei viele Angriffe über Pässe ins Zentrum eingeleitet und dann über die Außen zurück ins Zentrum nach vorne getragen wurden.
Kiel ließ dabei einige Male zu viel Raum zentral vor der Viererkette. Peitz war aufgrückt und umspielt worden, die Absicherung dieser Bewegungen nicht ausreichend vorbereitet, sodass zentral vor der 4er-Kette ein Defensivspieler fehlte. Nach diesen Szenen entstanden die gefährlichsten Abschlüsse und letztlich auch das 1:0 für die Gäste.
Mit der Führung im Rücken zogen sich die Gäste etwas zurück und gaben Kiel beim Spielaufbau etwas mehr Platz und Zeit. Braunschweig störte erst ab der Mittellinie und nicht bereits früher in der Kieler Hälfte.Czichos stieß einige Male ins Mittefeld vor und sorgte so für Zuordnungsprobleme, die offensiv Wirkung zeigten und Räume auf den Außen schafften, aber auch Probleme in der eigenen Viererkette. So entstand das zweite Braunschweiger Tor nach solch einem weiten Vorrücken, dem Ballverlust und einem perfekt gespielten Steilpass in den Lauf von Hochscheidt.
Braunschweig zerbricht am Druck
Kiel blieb trotz der vielen Wechsel und dem frühen Rückstand bei seiner Spielidee. Über die Innenverteidiger wurde das Spiel eröffnet, die Außen gesucht, um dann mit schnellen Vorstößen ins letzte Drittel zu kommen. Braunschweigs Reichel war in diesem Spiel sehr offensiv ausgerichtet und unterstützte das Mittelfeld mit einigen Vorläufen, teilweise auch Kijewski auf der rechten Braunschweiger Abwehrseite. Dies bot den Kielern hingegen wiederum Raum auf den Flügeln, vor allem Lewerenz profitierte davon.
Lewerenz bot sich als Kombinationsspieler im Spielaufbau an, lauerte dann direkt auf einen Steilpass hinter die Braunschweiger Abwehrreihe, wie beim 2:2 oder im Rückraum auf Zuspiele, wie beim 3:2. Braunschweig verteidigte im Mittelfeld in Manndeckung gegen Kiels zentrale Mittelfeldspieler und Außenverteidiger. Die Rückwärtsbewegungen der Kieler Flügelspieler hingegen führte zu Abstimmungs- und Übergabeproblemen. Der zurückweichende Kieler Spieler wurde verfolgt, die Lücke in der Verteidigung aber nicht immer geschlossen. Lewerenz lockte Reichel weit aus der Abwehr heraus, Sicker Kijewski, sodass diese defensiv oft fehlten und dementsprechend Platz für Kiel boten. Heidinger und van den Bergh nahmen hierbei im Tausch die Rolle des Mittefeldspielers ein. Auch Dürholtz varriierte im Mittelfeld oft seine Position und sorgte mit seinen Tiefenläufen für Zuordnungsprobleme im Zentrum.
Beim Unentschieden im Hinspiel agierte Braunschweig noch deutlich defensiver und damit stabiler, jedoch ohne Torgefahr zu kreieren. Im Rückspiel mussten sie aufgrund der Tabellensituation aber offensiver auftreten, was zu vielen Freiräumen für Kiel geführt hat.
Konnte Kiel sich ins Mittelfeld vorspielen, verteidigten die Braunschweiger kompakt und tief. Sie verschoben nahezu mit der gesamte Verteidigung auf die Kieler Angriffsseite, vernachlässigten aber die ballferne Seite. Dies nutzte Kiel, z.b. beim 1:1, mit einer guten Seitenverlagerung. Braunschweig lief hier quasi nur hinterher.
Bemerkenswert auch wie weit Kiel vorschob, bzw. wie weit sich Braunschweig zurückdrängen ließ. Beim 4:2 passte Innenverteidiger Hoheneder, nachdem Kiel den Klärungsversuch der Braunschweiger nach einem Freistoß abfingen, am gegnerischen 16er auf Außenverteidiger van den Bergh auf dem Flügel, der dann mit seiner genauen Flanke Innenverteidiger Czichos im 16er fand .
Bis zum 2:2 hielt Braunschweig gut dagegen und erarbeitete sich gute Strafraumszenen. Danach schien der Glaube an sich zu schwinden und mit dem 3:2 verloren zu gehen. Kiel setzte im Zweikampf nach, gab kaum einen Ball verloren. Braunschweig hingegen war früh im Spiel geschlagen. Die Hoffnung schwand und mit ihr der Wille und die Einsatzbereitschaft. In den 10 Minunten nach dem 2:2 brachen die Braunschweiger Leistungswerte ein. Das fünfte Tor nach einem individuellen Fehler von Tingager und das sechste Tor nach einem schnellen Kieler Gegenstoß setzten die Schlusspunkte des Ergebnisses.
Kiel erarbeitete sich ein Shot-based xG von 2,0, sie waren nach Dresden und Ingolstadt wieder unglaublich effizient vor dem Tor. Braunschweig erarbeitete sich ein xG von 1,2, war damit auch recht effizient in der Chancenverwertung, welche jedoch nicht reichen sollte. Sieben sieglose Spiele zum Saisonabschluss führten Braunschweig, die vor einem Jahr noch um die erste Liga in der Relegation gespielt haben, auf einen direkten Abstiegsplatz.
Fazit
Kiel gewinnt trotz der vielen Wechsel souverän gegen Braunschweiger, die nach dem zweiten Gegentor auseinanderbrachen. Damit ist Kiel bestens auf die Aufstiegsrelegation gegen Wolfsburg eingestimmt, während die Eintracht den Weg in die dritte Liga gehen muss.
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Re: KSV-Taktik
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Kiel-Trainer Ole Werner 13.01.21
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Re: KSV-Taktik
Saisonfinale 2017/18. Relegationshinspiel in Wolfsburg. Um die erste Liga.
Teil 1 - Mögliche Aufstellung
Wie spielt Wolfsburg?
Labbadia versuchte verschiedene Systeme aus, am häufigsten eine Viererabwehrkette im 4-2-3-1 (4x) oder 4-3-3 (3x) oder zuletzt gegen Köln 4-1-4-1 (1x). Die Versuche mit Dreierkette konnten spielerisch nicht überzeugen und kaum Torgefahr kreieren. Wolfsburg baut sein Spiel früh zur Seite hin auf, versucht dann das Spiel über die Flügel nach vorne zu tragen. Wolfsburg variiert die Angriffsseite hierbei. Aufgrund ihrer Probleme im eigenen Spielaufbau gegen gut organisierte Defensiven, kommt es ohne Anspielstationen ins Mittelfeld zu langen Bällen auf die eigene Offensive. Die fehlende Kreativität und Risikobereitschaft in der letzten Linie führen zu vielen Fernschüssen.
Didavi ist mit neun Toren und 5 Assists der Topscorer der Wölfe. Origi mit 6 Toren zweitgefährlichster Angreifer vor Malli mit 5 Toren, der zudem mit 4 Assists der zweitbeste Scorer des Teams ist. Camacho als Abräumer vor der Abwehr gibt dem Team mit seinen guten Zweikampfwerten, seinen Passunterbindungen und seiner Kopfballstärke Stabilität. Ansonsten ist Wolfsburg ein eher schwaches Team in der Luft.
Offensiv ist Arnold Antreiber der Wölfe, seine Passsicherheit sorgt für ein gutes Aufbauspiel, seine Standards für Torgefahr. Zudem ist er Identifikationsfigur des Teams und Vereins.
Didavi auf der rechten Offensivseite sucht vom Flügel kommend oft den direkten Weg ins Zentrum, sorgt so für Zuordnungsprobleme beim Gegner und schließt mit gefährlichen Fernschüssen ab.
Camacho ist der wahrscheinlich wichtigste und konstanteste Feldspieler der Wolfsburger. Sehr stark in der Luft und als Abfänger vor der Abwehr ist er die wichtigste defensive Stütze des Teams. Mit Camacho in der Startelf verlor Wolfsburg nur zwei von 13 Pflichtspielen in der Saison. Jedoch führten lange Verletzungen im Winter und seit Mitte April ein Muskelfaserriss zum Ausfall.
Ein Einsatz von Didavi und Camacho ist verletzungsbedingt noch offen. Eventuell kommt ein Einsatz im Hinspiel zu früh und sie werden erst im Rückspiel eingreifen können.
Was macht Kiel?
Kiel wird im bekannten 4-1-4-1 auflaufen, gegen Wolfsburg auswärts eher etwas defensiver zu erwarten, wie in Dresden oder Ingolstadt. Kiel würde sich dann auf schnelle Gegenstöße nach Ballgewinn konzentrieren und Wolfsburg rauslocken. Dafür wäre Lewerenz nach seiner starken Vorstellung gegen Braunschweig auf dem linken Flügel eine Option. Kinsombi könnte den Vorzug vor Peitz erhalten, da Wolfsburg einige schnelle Mittelfeldspieler aufbietet und die Wolfsburger zudem nicht die gefährlichsten Kopfballspieler besitzen. Mühling könnte situativ als zweiter 6er agieren.
Da auch auf Kieler Seite noch einige Startelf-Fragezeichen durch Verletzungen um Drexler, Schmidt und Herrmann umherschwirren, könnte es zu einigen Wechseln kommen. Sind alle fit, ist folgende Aufstellung denkbar:
Teil 1 - Mögliche Aufstellung
Wie spielt Wolfsburg?
Labbadia versuchte verschiedene Systeme aus, am häufigsten eine Viererabwehrkette im 4-2-3-1 (4x) oder 4-3-3 (3x) oder zuletzt gegen Köln 4-1-4-1 (1x). Die Versuche mit Dreierkette konnten spielerisch nicht überzeugen und kaum Torgefahr kreieren. Wolfsburg baut sein Spiel früh zur Seite hin auf, versucht dann das Spiel über die Flügel nach vorne zu tragen. Wolfsburg variiert die Angriffsseite hierbei. Aufgrund ihrer Probleme im eigenen Spielaufbau gegen gut organisierte Defensiven, kommt es ohne Anspielstationen ins Mittelfeld zu langen Bällen auf die eigene Offensive. Die fehlende Kreativität und Risikobereitschaft in der letzten Linie führen zu vielen Fernschüssen.
Didavi ist mit neun Toren und 5 Assists der Topscorer der Wölfe. Origi mit 6 Toren zweitgefährlichster Angreifer vor Malli mit 5 Toren, der zudem mit 4 Assists der zweitbeste Scorer des Teams ist. Camacho als Abräumer vor der Abwehr gibt dem Team mit seinen guten Zweikampfwerten, seinen Passunterbindungen und seiner Kopfballstärke Stabilität. Ansonsten ist Wolfsburg ein eher schwaches Team in der Luft.
Offensiv ist Arnold Antreiber der Wölfe, seine Passsicherheit sorgt für ein gutes Aufbauspiel, seine Standards für Torgefahr. Zudem ist er Identifikationsfigur des Teams und Vereins.
Didavi auf der rechten Offensivseite sucht vom Flügel kommend oft den direkten Weg ins Zentrum, sorgt so für Zuordnungsprobleme beim Gegner und schließt mit gefährlichen Fernschüssen ab.
Camacho ist der wahrscheinlich wichtigste und konstanteste Feldspieler der Wolfsburger. Sehr stark in der Luft und als Abfänger vor der Abwehr ist er die wichtigste defensive Stütze des Teams. Mit Camacho in der Startelf verlor Wolfsburg nur zwei von 13 Pflichtspielen in der Saison. Jedoch führten lange Verletzungen im Winter und seit Mitte April ein Muskelfaserriss zum Ausfall.
Ein Einsatz von Didavi und Camacho ist verletzungsbedingt noch offen. Eventuell kommt ein Einsatz im Hinspiel zu früh und sie werden erst im Rückspiel eingreifen können.
Was macht Kiel?
Kiel wird im bekannten 4-1-4-1 auflaufen, gegen Wolfsburg auswärts eher etwas defensiver zu erwarten, wie in Dresden oder Ingolstadt. Kiel würde sich dann auf schnelle Gegenstöße nach Ballgewinn konzentrieren und Wolfsburg rauslocken. Dafür wäre Lewerenz nach seiner starken Vorstellung gegen Braunschweig auf dem linken Flügel eine Option. Kinsombi könnte den Vorzug vor Peitz erhalten, da Wolfsburg einige schnelle Mittelfeldspieler aufbietet und die Wolfsburger zudem nicht die gefährlichsten Kopfballspieler besitzen. Mühling könnte situativ als zweiter 6er agieren.
Da auch auf Kieler Seite noch einige Startelf-Fragezeichen durch Verletzungen um Drexler, Schmidt und Herrmann umherschwirren, könnte es zu einigen Wechseln kommen. Sind alle fit, ist folgende Aufstellung denkbar:
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Re: KSV-Taktik
Teil 2 - Duell über die Flügel
Kiel im Angriff
Die Kieler Offensive konnte sich in der Saison mehr als sehen lassen. Kiel baut sein Spiel über die Außenverteidiger auf und sucht so den Weg über die Flügel nach vorne. Wolfsburg ließ sich zudem zu leicht aus ihrer Grundordnung herauslocken. Diagonale Laufwege der Kieler Mittelfeldakteure, Kreuzen und Hinterlaufen sind hier das Kieler Mittel, um hinter den Wolfsburger Außenverteidigern Raum zu schaffen (vgl. folgende Grafik). Diese Spielmuster sind beim Kieler Spielaufbau in dieser Saison wesentlicher Bestandteil der Offensivgefahr gewesen.
Auffällig auf Wolfsburger Seite sind die Probleme nach langen Bällen auf die Viererkette. Kann der gegnersiche Stürmer den Ball direkt mit dem ersten Kontakt vorlegen entstehen große Probleme, genauso wie nach Rücklagen des Zielspielers ins Zentrum. Die Abwehrarbeit wirkt in vielen Situationen zu passiv. Der direkte Zweikampf wird zu spät eingegangen und der Gegner eher begleitet. Dies könnte wie in folgender Grafik dargestellt zu Raum im Zentrum führen, nachdem bspw. Ducksch zurückweicht und den Ball zurücklegt oder direkt verlängert. Spielt Camacho erschwert dies für Kiel diese Spielweise.
Beide Spielzüge könnte Kiel auch nach Ballgewinn zeigen. In den defensiven Umschaltmomenten offenbaren sich Lücken zwischen den Wolfsburger Linien und Abwehrspielern, die mit Steilpässen oder langen Bällen genutzt werrden können. Auch wird das Zentrum nach Ballverlusten oft vernachlässigt und bietet viel Raum für schnelle Sprints und Folgekombinationen. Drexler als Kombinationsspieler und Vorlagengeber im Halbraum könnte zum Schlüsselspieler werden.
Wolfsburg im Angriff
Die Wölfe sind auf den Außenbahnen schnell und gut im 1gegen1. Ein häufiges Muster sind Steilpässe hinter den Außenverteidiger in Richtung Grundlinie. Alternativ kommt Wolfsburg hier auch durch gute Dribblings der Mittelfeldspieler in diese Zone. Von dort spielen sie viele gefährliche Bälle in den Rückraum der Abwehr an den 16er, wo die nachrückenden Mittelfeldspieler schwer zu verteidigen sind (vgl. folgende Grafik).
Ein weiteres Muster im Angriffsspiel sind die diagonalen Laufbewegungen ins Zentrum von den Flügeln startend. Dies führt aufgrund der hohen individuellen Qualität der Spieler zu Unordnungen in der gegnersichen Abwehr und schafft so Raum in zentralen Positionen, z.B. für Fernschüsse oder Raum auf dem Flügel, wonach wieder Anspielstationen im Rückraum gesucht werden.
Standards spielt Wolfsburg häufig in Richtung des zweiten Pfostens gegen die Laufrichtung der Abwehr und des Torwarts. Die folgende Unordnung konnten sie in einigen Spielen unter Labbadia nutzen.
Ausblick vor dem Spiel
Wolfsburg wird das Spiel machen, Kiel auf Gegenstöße lauern. Dabei werden die Wölfe möglicherweise versuchen über die Außen in den Rücken der Abwehr zu kommen und mit nachrückenden Spielern für Präsenz im Strafraum sorgen. Kiel wird zu einigen Kontersituationen kommen, bei denen sie die Lücken in der Abwehr der Wolfsburger mit Steilpässen und diagonalen Läufen nutzen könnten.
Einen nicht unwesentlichen Einfluss werden die personellen Möglichkeiten beider Teams nehmen. Spielen beide in Bestbesetzung liegen die Chancen für Wolfsburg aufgrund der individuellen Qualität leicht vorne. Kiel wird aber als Team dagegenhalten.
Kiel im Angriff
Die Kieler Offensive konnte sich in der Saison mehr als sehen lassen. Kiel baut sein Spiel über die Außenverteidiger auf und sucht so den Weg über die Flügel nach vorne. Wolfsburg ließ sich zudem zu leicht aus ihrer Grundordnung herauslocken. Diagonale Laufwege der Kieler Mittelfeldakteure, Kreuzen und Hinterlaufen sind hier das Kieler Mittel, um hinter den Wolfsburger Außenverteidigern Raum zu schaffen (vgl. folgende Grafik). Diese Spielmuster sind beim Kieler Spielaufbau in dieser Saison wesentlicher Bestandteil der Offensivgefahr gewesen.
Auffällig auf Wolfsburger Seite sind die Probleme nach langen Bällen auf die Viererkette. Kann der gegnersiche Stürmer den Ball direkt mit dem ersten Kontakt vorlegen entstehen große Probleme, genauso wie nach Rücklagen des Zielspielers ins Zentrum. Die Abwehrarbeit wirkt in vielen Situationen zu passiv. Der direkte Zweikampf wird zu spät eingegangen und der Gegner eher begleitet. Dies könnte wie in folgender Grafik dargestellt zu Raum im Zentrum führen, nachdem bspw. Ducksch zurückweicht und den Ball zurücklegt oder direkt verlängert. Spielt Camacho erschwert dies für Kiel diese Spielweise.
Beide Spielzüge könnte Kiel auch nach Ballgewinn zeigen. In den defensiven Umschaltmomenten offenbaren sich Lücken zwischen den Wolfsburger Linien und Abwehrspielern, die mit Steilpässen oder langen Bällen genutzt werrden können. Auch wird das Zentrum nach Ballverlusten oft vernachlässigt und bietet viel Raum für schnelle Sprints und Folgekombinationen. Drexler als Kombinationsspieler und Vorlagengeber im Halbraum könnte zum Schlüsselspieler werden.
Wolfsburg im Angriff
Die Wölfe sind auf den Außenbahnen schnell und gut im 1gegen1. Ein häufiges Muster sind Steilpässe hinter den Außenverteidiger in Richtung Grundlinie. Alternativ kommt Wolfsburg hier auch durch gute Dribblings der Mittelfeldspieler in diese Zone. Von dort spielen sie viele gefährliche Bälle in den Rückraum der Abwehr an den 16er, wo die nachrückenden Mittelfeldspieler schwer zu verteidigen sind (vgl. folgende Grafik).
Ein weiteres Muster im Angriffsspiel sind die diagonalen Laufbewegungen ins Zentrum von den Flügeln startend. Dies führt aufgrund der hohen individuellen Qualität der Spieler zu Unordnungen in der gegnersichen Abwehr und schafft so Raum in zentralen Positionen, z.B. für Fernschüsse oder Raum auf dem Flügel, wonach wieder Anspielstationen im Rückraum gesucht werden.
Standards spielt Wolfsburg häufig in Richtung des zweiten Pfostens gegen die Laufrichtung der Abwehr und des Torwarts. Die folgende Unordnung konnten sie in einigen Spielen unter Labbadia nutzen.
Ausblick vor dem Spiel
Wolfsburg wird das Spiel machen, Kiel auf Gegenstöße lauern. Dabei werden die Wölfe möglicherweise versuchen über die Außen in den Rücken der Abwehr zu kommen und mit nachrückenden Spielern für Präsenz im Strafraum sorgen. Kiel wird zu einigen Kontersituationen kommen, bei denen sie die Lücken in der Abwehr der Wolfsburger mit Steilpässen und diagonalen Läufen nutzen könnten.
Einen nicht unwesentlichen Einfluss werden die personellen Möglichkeiten beider Teams nehmen. Spielen beide in Bestbesetzung liegen die Chancen für Wolfsburg aufgrund der individuellen Qualität leicht vorne. Kiel wird aber als Team dagegenhalten.
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