KSV-Taktik
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Re: KSV-Taktik
Ab nach Duisburg zum 6-Punkte-Spiel
Sie spielen in einem 4-4-2. Am effektivsten nach Kontern, bei Ballbesitz etwas anfälliger. Tashchy als Zentrumstürmer mit bisher starken Leistungen. Zuletzt ein wenig Wundertüte: auf einen 4:0 Auswärtssieg folgt eine 6:1 Heimniederlage, dann ein 2:2 auswärts. Trotzdem in allen Partien torgefährlich, aber defensiv mit Lücken für Steilpässe und hin und wieder bei hohen Bällen. Duisburg erwarte ich daher etwas kompakter als beim letzten Heimspiel.
Kiel muss ein bisschen umstellen: Die Rechtsverteidigerposition ist zu vergeben. Van den Bergh ist hier die erste Wahl, eventuell mit einem Seitentausch mit Heidinger. Wie @Scruffy im Spieltagsthread (viewtopic.php?p=74073#p74073) schrieb, musste Heidinger öfter auf seinen stärkeren rechten Fuß umlegen. Spielt er von vorneherein rechts wäre das nicht mehr notwendig. Kinsombi startet wohl wieder auf der 6, um die Duisburger Offensivqualitäten einzudämmen. Ansonsten heißt die taktische Devise: Duisburg spielen lassen und nach Ballgewinn schnell umschalten.
Sie spielen in einem 4-4-2. Am effektivsten nach Kontern, bei Ballbesitz etwas anfälliger. Tashchy als Zentrumstürmer mit bisher starken Leistungen. Zuletzt ein wenig Wundertüte: auf einen 4:0 Auswärtssieg folgt eine 6:1 Heimniederlage, dann ein 2:2 auswärts. Trotzdem in allen Partien torgefährlich, aber defensiv mit Lücken für Steilpässe und hin und wieder bei hohen Bällen. Duisburg erwarte ich daher etwas kompakter als beim letzten Heimspiel.
Kiel muss ein bisschen umstellen: Die Rechtsverteidigerposition ist zu vergeben. Van den Bergh ist hier die erste Wahl, eventuell mit einem Seitentausch mit Heidinger. Wie @Scruffy im Spieltagsthread (viewtopic.php?p=74073#p74073) schrieb, musste Heidinger öfter auf seinen stärkeren rechten Fuß umlegen. Spielt er von vorneherein rechts wäre das nicht mehr notwendig. Kinsombi startet wohl wieder auf der 6, um die Duisburger Offensivqualitäten einzudämmen. Ansonsten heißt die taktische Devise: Duisburg spielen lassen und nach Ballgewinn schnell umschalten.
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Re: KSV-Taktik
8. Spieltag, 22.09.2017, 18:30, MSV Duisburg - Holstein Kiel 1:3
Störche schlagen Zebras. Noch 24 Punkte.
Anpassungen und früher Wechsel
Markus Anfang musste aufgrund der Sperre Herrmanns wechseln. Van den Bergh gab sein Debut auf der linken Abwehrseite, während Heidinger sich um die rechte Abwehrseite kümmerte. Peitz spielte wieder zentral, ansonsten lief Kiel unverändert auf.
Ilia Gruev blieb beim gleichen Team, das Dienstag 2:2 in Ingolstadt spielte, wurde jedoch früh zu einem Wechsel des Top-Scorers gewzungen. Onuegbu kam für Tachshy in den Sturm (in der Aufstellungsgrafik bereits berücksichtigt). Ein frühes schlechtes Omen.
Störche überflügeln Zebras in der ersten Hälfte
Kiel startete das Spiel druckvoll, was zu einem Eckenfestival führte (4 von 5 des Spiels in den ersten 4 Minuten). Dabei zeigte Kiel ein neues Muster: Lewerenz spielt kurz auf Drexler, der ans kurze Eck des 16ers zu Mühling passte und dieser dann in den 16er spielte. Eine gute Variante, die zu interessanten Verschiebungen im Zentrum führte, Kiel diese aber leider nicht nutzen konnte.
Danach zeigte sich der Plan der Kieler: früh Druck auf die Verteidiger ausüben und sie so zu ungenauen oder langen Bällen treiben. Hier erkannte Kiel eine Schwäche unter Drucksituationen die Abstimmung zueinander zu halten.
Die Gäste konnten mit ihrem Mittelfeldpressing Dusiburg gut in Schach halten und hatten stets schnellen Zugriff auf den Ballführenden, die Abstände stimmten, es waren stets mehrere Spieler in ballnähe. Mühling, Drexler und Peitz schoben gut im Mittelfeld ballorientiert mit und ließen kaum Lücken ins Zentrum zu. Peitz war dabei zwar wie gewohnt eher zum Gegenspieler orientiert, ging aber nicht alle Wege mit und sicherte so das Zentrum stärker ab. Die Balance zwischen Defensive und Offensive blieb so gewahrt (gegen Union funktionierte das noch nicht so gut, siehe hier: viewtopic.php?p=71467#p71467)
Duisburg schaffte es hingegen nicht über diese erste Pressinglinie der Kieler zu spielen. Es fehlte an Anspielstationen, die Kiel gut blockierte und der Schnelligkeit im Spiel. So brachte sich die Abwehr in schwer zu lösenden Situationen, die zu klärenden, langen Bällen oder Rückspielen führten.
Daraus folgten Ballgewinne für die Kieler im Mittelfeld. Das Umschaltspiel Holsteins zeigte anschließend seine Klasse: Die Flügelstürmer wurde aus dem Mittelfeld steil geschickt. Die hoch stehenden Duisburger Verteidiger boten dabei Lücken zwischen den Verteidigungslinien und den Spielern an, die Kiel sofort bespielte. So entstanden in der ersten Halbzeit eine Reihe guter Torraumszenen für Kiel.
Kiel agierte hauptsächlich über seine linke Seite, spielte sich dort hinter die Abwehr und brachte den Ball dann quer vor das Tor, sodass die meisten Abschlüsse der Kieler aus zentralen Positionen (59%) oder von einer Position rechts vom Tor (29%) erfolgte. Schindler nutze den Platz auf seinem rechten Flügel gut aus und stand mehrfach mit viel Platz am und im 16er.
Die Zebras spielten in ihrem 4-4-2-System mit hochgezogenen Außenverteidigern und eher tiefstehenden Stürmern, sodass Offensiv teilweise eine Art 2-4-4 entstand. Diese hochstehende Formation bot Kiel dann den benötigten Raum hinter der Abwehr zum Tor.
Holstein kappte geschickt die Verbindung zwischen der Abwehr und dem Angriff mit seinem Pressing. Onuegbu und Iljutcenko standen zwar häufig frei im Zentrum, aber hinter der ersten Pressinglinie Kiels und somit oft nicht erreichbar (vergleiche auch das Spiel in Aue viewtopic.php?p=73540#p73540).
Zudem stand Duisburg in der ersten Halbzeit zu weit Weg von den Kieler Spielern, sodass nach Ballverlust kaum Zugriff für ein effektives Gegenpressing bestand. Waren sie im Zweikampf, wirkten sie oft nur halbherzig. Souza auf dem rechten Flügel der Duisburger konnte keinen Zweikampf gewinnen. Van den Bergh gab dort eine starke Partie ohne größere Fehler ab, zeigte ein gutes Stellungsspiel und leitete zudem in einigen Situationen mit Steilpässen auf Lewerenz Gegenstöße ein. Souza war aber nicht der einzige Spieler mit schwachen Zweikampfwerten, auch z.B. Onuegbu kam kaum in Zweikämpfe, sodass das Spiel weitestgehend an ihm vorbeilief. Souza musste dann zur 2. Halbzeit vom Platz und wurde durch Engin ersetzt.
Bomheuer stand bei einigen Kieler Gegenstößen zu tief und somit nicht in einer Linie mit der Abwehrkette. Dadurch eröffnete er die Möglichkeit für Steilpässe, die Kiel mehrfach nutzte, u.a. Ducksch kurz vor der Pause aber nicht nutzen konnte. Auch konnten die Störche die Duisburger Verteidiger auf den Außen gut hinterlaufen. Duisburg agierte in der Abwehr zu sehr individuell und nicht als Kollektivv orientiert. Die Abwehr antizipierte mögliche Lücken zu spät und sorgte so für Abstimmungs- und Stellungsfehler.
Wilde Zebras
Die Halbzeitansprache zeigte bei den Zebras Wirkung: Die Zweikämpfe wurde angenommen, Duisburg stand näher am Gegenspieler und gewann so Zugriff auf den Ball. Sie spielten mit mehr Vertikalität nach vorne und kamen durch gute Freilaufbewegungen auch hinter die erste Pressinglinie der Kieler.
Dabei nutzten sie die nun erreichten freien Räume im Kieler Rückraum. Sie hatten sich die rechte Kieler Seite ausgeguckt, um dort mit Überladung und Steilpässen hinter die Verteidigung zu kommen. Vom Strafraum spielten sie dann mit Flanken hoch in den Strafraum oder flach in den Rückraum.
Dieser war in vielen Szenen unbesetzt. Das Kieler Mittelfeld kam nach Ballverlust oder missglücktem Pressing zu spät in den eigenen Strafraum, zugleich stellte Duisburg Überzahl im Rückraum her, indem die Flügelstürmer und die zentralen Mittelfeldspieler an den 16er rückten. Die Grafik zeigt solch eine Situation aus der 52. Spielminute (ich bin mir nicht ganz sicher, ob alle Spieler richtig bezeichnet sind). Dem ballführenden Duisburger bieten sich mehrere Möglichkeiten: Pässe in den Rückraum, hoher Ball auf den langen Pfosten oder direkter Torabschluss. Auch wäre eine Spielverlagerung auf die ballferne Seite denkbar gewesen, indem bspw. die 20 zurück rückt und das Kieler Zentrum auseinanderzieht, um Lücken für gute Torabschlüsse zu reißen.
So entstand eine Phase, in der Duisburg einige gute Chancen hatte und entweder an Kronholm oder Latte und Pfosten scheiterte. Das Spiel drohte zu kippen.
Zurück zur stabilen Fluglage
Markus Anfang reagierte darauf. Kinsombi kam für den vorm Tor glücklosen Ducksch ins Spiel und positionierte sich umgehend im freien Kieler Rückraum. Dem Zugriff der Duisburger auf diese Zone, konnte so die Power genommen werden. Weiterer positiver Nebeneffekt und letztlich auch spielentscheidend war für die Kieler aber die Möglichkeit nach Ballgewinn schneller kontern zu können.
Kiel gewann nun gegen die hoch aufgerückten Duisburger mehr zweite Bälle und nutze die entstanden freien Räume in der Duisburger Hintermannschaft.
So folgte dann nach einem guten Konter über die rechte Seite über Lewerenz und einer Halbfeldflanke in die Mitte, das 2:0 durch Drexler mit einem Kandidaten für das Tor des Monats. Bomheuer ermöglichte dabei wieder mit leicht versetztem Stellungsspiel zur eigenen Abwehr die Flanke in die zentrale Zone, sodass Drexler keinen Gegenspieler vor sich hatte und den Torwart messi-like überlupfte.
Auf Kieler Seite müssen Kronholm und Drexler hervorgehoben werden. Kronholm sicherte Kiel nach der Halbzeit mehrfach die Führung und Drexler war an den meisten Kieler Torchancen beteiligt. Zudem löste er sehr geschickt Pressingsituationen gegen sich auf, indem er mit kurzen Dribblings oder Drehungen in freie Räume durch die Duisburger Pressinglinie durchrutschte. Anschließend stand er zentral mit viel Platz in Richtung Duisburger Tor vor vielen Pass- oder Laufwegoptionen, die Duisburg dann nicht mehr alle blockieren konnte.
Nach dem 2:0 ging der Drive der Duisburger etwas verloren. Die Chancendichte nahm ab. Das Spiel lief seinem Abpfiff entgegen.
Kiel nutzte die freien Räume und verringerten Wiederstand der Dusiburger letztlich zum 3:0. Duisburg kam noch zum Anschlusstreffer nach einer Ecke.
Fazit
3/4 des Spiels kontrollierte Kiel mit gutem Pressing und Umschaltspiel. Duisburg konnte nur am Anfang der zweiten Halbzeit auftrumpfen, war in dieser Phase aber glücklos beim Abschluss. Kinsombis Einwechslung bringt danach die Stabilität zurück, sodass die nächsten 3 Auswärtspunkte an die Ostsee entführt wurden.
Störche schlagen Zebras. Noch 24 Punkte.
Anpassungen und früher Wechsel
Markus Anfang musste aufgrund der Sperre Herrmanns wechseln. Van den Bergh gab sein Debut auf der linken Abwehrseite, während Heidinger sich um die rechte Abwehrseite kümmerte. Peitz spielte wieder zentral, ansonsten lief Kiel unverändert auf.
Ilia Gruev blieb beim gleichen Team, das Dienstag 2:2 in Ingolstadt spielte, wurde jedoch früh zu einem Wechsel des Top-Scorers gewzungen. Onuegbu kam für Tachshy in den Sturm (in der Aufstellungsgrafik bereits berücksichtigt). Ein frühes schlechtes Omen.
Störche überflügeln Zebras in der ersten Hälfte
Kiel startete das Spiel druckvoll, was zu einem Eckenfestival führte (4 von 5 des Spiels in den ersten 4 Minuten). Dabei zeigte Kiel ein neues Muster: Lewerenz spielt kurz auf Drexler, der ans kurze Eck des 16ers zu Mühling passte und dieser dann in den 16er spielte. Eine gute Variante, die zu interessanten Verschiebungen im Zentrum führte, Kiel diese aber leider nicht nutzen konnte.
Danach zeigte sich der Plan der Kieler: früh Druck auf die Verteidiger ausüben und sie so zu ungenauen oder langen Bällen treiben. Hier erkannte Kiel eine Schwäche unter Drucksituationen die Abstimmung zueinander zu halten.
Die Gäste konnten mit ihrem Mittelfeldpressing Dusiburg gut in Schach halten und hatten stets schnellen Zugriff auf den Ballführenden, die Abstände stimmten, es waren stets mehrere Spieler in ballnähe. Mühling, Drexler und Peitz schoben gut im Mittelfeld ballorientiert mit und ließen kaum Lücken ins Zentrum zu. Peitz war dabei zwar wie gewohnt eher zum Gegenspieler orientiert, ging aber nicht alle Wege mit und sicherte so das Zentrum stärker ab. Die Balance zwischen Defensive und Offensive blieb so gewahrt (gegen Union funktionierte das noch nicht so gut, siehe hier: viewtopic.php?p=71467#p71467)
Duisburg schaffte es hingegen nicht über diese erste Pressinglinie der Kieler zu spielen. Es fehlte an Anspielstationen, die Kiel gut blockierte und der Schnelligkeit im Spiel. So brachte sich die Abwehr in schwer zu lösenden Situationen, die zu klärenden, langen Bällen oder Rückspielen führten.
Daraus folgten Ballgewinne für die Kieler im Mittelfeld. Das Umschaltspiel Holsteins zeigte anschließend seine Klasse: Die Flügelstürmer wurde aus dem Mittelfeld steil geschickt. Die hoch stehenden Duisburger Verteidiger boten dabei Lücken zwischen den Verteidigungslinien und den Spielern an, die Kiel sofort bespielte. So entstanden in der ersten Halbzeit eine Reihe guter Torraumszenen für Kiel.
Kiel agierte hauptsächlich über seine linke Seite, spielte sich dort hinter die Abwehr und brachte den Ball dann quer vor das Tor, sodass die meisten Abschlüsse der Kieler aus zentralen Positionen (59%) oder von einer Position rechts vom Tor (29%) erfolgte. Schindler nutze den Platz auf seinem rechten Flügel gut aus und stand mehrfach mit viel Platz am und im 16er.
Die Zebras spielten in ihrem 4-4-2-System mit hochgezogenen Außenverteidigern und eher tiefstehenden Stürmern, sodass Offensiv teilweise eine Art 2-4-4 entstand. Diese hochstehende Formation bot Kiel dann den benötigten Raum hinter der Abwehr zum Tor.
Holstein kappte geschickt die Verbindung zwischen der Abwehr und dem Angriff mit seinem Pressing. Onuegbu und Iljutcenko standen zwar häufig frei im Zentrum, aber hinter der ersten Pressinglinie Kiels und somit oft nicht erreichbar (vergleiche auch das Spiel in Aue viewtopic.php?p=73540#p73540).
Zudem stand Duisburg in der ersten Halbzeit zu weit Weg von den Kieler Spielern, sodass nach Ballverlust kaum Zugriff für ein effektives Gegenpressing bestand. Waren sie im Zweikampf, wirkten sie oft nur halbherzig. Souza auf dem rechten Flügel der Duisburger konnte keinen Zweikampf gewinnen. Van den Bergh gab dort eine starke Partie ohne größere Fehler ab, zeigte ein gutes Stellungsspiel und leitete zudem in einigen Situationen mit Steilpässen auf Lewerenz Gegenstöße ein. Souza war aber nicht der einzige Spieler mit schwachen Zweikampfwerten, auch z.B. Onuegbu kam kaum in Zweikämpfe, sodass das Spiel weitestgehend an ihm vorbeilief. Souza musste dann zur 2. Halbzeit vom Platz und wurde durch Engin ersetzt.
Bomheuer stand bei einigen Kieler Gegenstößen zu tief und somit nicht in einer Linie mit der Abwehrkette. Dadurch eröffnete er die Möglichkeit für Steilpässe, die Kiel mehrfach nutzte, u.a. Ducksch kurz vor der Pause aber nicht nutzen konnte. Auch konnten die Störche die Duisburger Verteidiger auf den Außen gut hinterlaufen. Duisburg agierte in der Abwehr zu sehr individuell und nicht als Kollektivv orientiert. Die Abwehr antizipierte mögliche Lücken zu spät und sorgte so für Abstimmungs- und Stellungsfehler.
Wilde Zebras
Die Halbzeitansprache zeigte bei den Zebras Wirkung: Die Zweikämpfe wurde angenommen, Duisburg stand näher am Gegenspieler und gewann so Zugriff auf den Ball. Sie spielten mit mehr Vertikalität nach vorne und kamen durch gute Freilaufbewegungen auch hinter die erste Pressinglinie der Kieler.
Dabei nutzten sie die nun erreichten freien Räume im Kieler Rückraum. Sie hatten sich die rechte Kieler Seite ausgeguckt, um dort mit Überladung und Steilpässen hinter die Verteidigung zu kommen. Vom Strafraum spielten sie dann mit Flanken hoch in den Strafraum oder flach in den Rückraum.
Dieser war in vielen Szenen unbesetzt. Das Kieler Mittelfeld kam nach Ballverlust oder missglücktem Pressing zu spät in den eigenen Strafraum, zugleich stellte Duisburg Überzahl im Rückraum her, indem die Flügelstürmer und die zentralen Mittelfeldspieler an den 16er rückten. Die Grafik zeigt solch eine Situation aus der 52. Spielminute (ich bin mir nicht ganz sicher, ob alle Spieler richtig bezeichnet sind). Dem ballführenden Duisburger bieten sich mehrere Möglichkeiten: Pässe in den Rückraum, hoher Ball auf den langen Pfosten oder direkter Torabschluss. Auch wäre eine Spielverlagerung auf die ballferne Seite denkbar gewesen, indem bspw. die 20 zurück rückt und das Kieler Zentrum auseinanderzieht, um Lücken für gute Torabschlüsse zu reißen.
So entstand eine Phase, in der Duisburg einige gute Chancen hatte und entweder an Kronholm oder Latte und Pfosten scheiterte. Das Spiel drohte zu kippen.
Zurück zur stabilen Fluglage
Markus Anfang reagierte darauf. Kinsombi kam für den vorm Tor glücklosen Ducksch ins Spiel und positionierte sich umgehend im freien Kieler Rückraum. Dem Zugriff der Duisburger auf diese Zone, konnte so die Power genommen werden. Weiterer positiver Nebeneffekt und letztlich auch spielentscheidend war für die Kieler aber die Möglichkeit nach Ballgewinn schneller kontern zu können.
Kiel gewann nun gegen die hoch aufgerückten Duisburger mehr zweite Bälle und nutze die entstanden freien Räume in der Duisburger Hintermannschaft.
So folgte dann nach einem guten Konter über die rechte Seite über Lewerenz und einer Halbfeldflanke in die Mitte, das 2:0 durch Drexler mit einem Kandidaten für das Tor des Monats. Bomheuer ermöglichte dabei wieder mit leicht versetztem Stellungsspiel zur eigenen Abwehr die Flanke in die zentrale Zone, sodass Drexler keinen Gegenspieler vor sich hatte und den Torwart messi-like überlupfte.
Auf Kieler Seite müssen Kronholm und Drexler hervorgehoben werden. Kronholm sicherte Kiel nach der Halbzeit mehrfach die Führung und Drexler war an den meisten Kieler Torchancen beteiligt. Zudem löste er sehr geschickt Pressingsituationen gegen sich auf, indem er mit kurzen Dribblings oder Drehungen in freie Räume durch die Duisburger Pressinglinie durchrutschte. Anschließend stand er zentral mit viel Platz in Richtung Duisburger Tor vor vielen Pass- oder Laufwegoptionen, die Duisburg dann nicht mehr alle blockieren konnte.
Nach dem 2:0 ging der Drive der Duisburger etwas verloren. Die Chancendichte nahm ab. Das Spiel lief seinem Abpfiff entgegen.
Kiel nutzte die freien Räume und verringerten Wiederstand der Dusiburger letztlich zum 3:0. Duisburg kam noch zum Anschlusstreffer nach einer Ecke.
Fazit
3/4 des Spiels kontrollierte Kiel mit gutem Pressing und Umschaltspiel. Duisburg konnte nur am Anfang der zweiten Halbzeit auftrumpfen, war in dieser Phase aber glücklos beim Abschluss. Kinsombis Einwechslung bringt danach die Stabilität zurück, sodass die nächsten 3 Auswärtspunkte an die Ostsee entführt wurden.
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Re: KSV-Taktik
Gute Zusammenfassung des Spielgeschehens und der erfolgreichen KSV-Taktik. Anfang hat es richtig gemacht.
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Re: KSV-Taktik
Dann ignoriere ihn doch. 

"Ich habe nach dem Spiel in der Kabine viele verwirrte Menschen getroffen."
Kiel-Trainer Ole Werner 13.01.21
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Re: KSV-Taktik
Ich finde ihn sehr Interressant. Auch von mir mal ein Danke@ DSummerBirichino hat geschrieben:Mich nervt der thread.
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Re: KSV-Taktik
Das darf man hier aber nicht laut sagen. Nein, endlich mal jemand auf Augenhöhe,,,Birichino hat geschrieben:Mich nervt der thread.
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Re: KSV-Taktik
Weniger sagen ist manchmal mehr. Es gibt User die ihn toll finden, und die, die mit ihm nichts anfangen können ignorieren ihn einfach. Ich kann mit dem Thema auch nichts anfangen und lasse es einfach links liegen, aber ich erspare mir unnötige Kommentare, die schlußendlich nur vom Thema begeisterte User provozieren.
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Re: KSV-Taktik
@CmC:
Ist schon bemerkenswert, wie du dich in die öffentliche Ablehnung dieses Threads verbeißt.
Machts nicht mehr Spaß, dieselbe Zeit und Energie stattdessen in etwas Konstruktives zu stecken? Nur mal so ne Idee.
Ist schon bemerkenswert, wie du dich in die öffentliche Ablehnung dieses Threads verbeißt.
Machts nicht mehr Spaß, dieselbe Zeit und Energie stattdessen in etwas Konstruktives zu stecken? Nur mal so ne Idee.
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Re: KSV-Taktik
Provokationen und Opferrolle? Das kennt man dieser Tage doch aus anderen Kontexten.
Ich lese die Ausführungen auch nicht immer komplett durch, empfinde aber Respekt für die Mühe, die sich hier jeden Spieltag gemacht wird.
Ich lese die Ausführungen auch nicht immer komplett durch, empfinde aber Respekt für die Mühe, die sich hier jeden Spieltag gemacht wird.
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Re: KSV-Taktik
Mach Dir mal keine Sorgen. Mein Leben lebe ich im derzeitigen Ruhestand mega intensiv. Unsere Jungs sind mega gut drauf und werden ihren Weg nach oben unaufhörlich fortsetzen.holzbein hat geschrieben:@CmC:
Ist schon bemerkenswert, wie du dich in die öffentliche Ablehnung dieses Threads verbeißt.
Machts nicht mehr Spaß, dieselbe Zeit und Energie stattdessen in etwas Konstruktives zu stecken? Nur mal so ne Idee.


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Re: KSV-Taktik
@Claus mit C.: Auch wenn mir noch ein wenig der Bezug zum Thema fehlt, auf den ich dann sehr gerne eingehe, danke ich für die regelmäßigen „Pushs“ des Threads.
Nächster Gegner: VFL Bochum
Bochum spielte zuletzt in einem 4-3-3-System mit ruhigem, Kurzspass-Spielaufbau und ist auf Ballbesitz fokussiert. Auswärts mit einer besseren Bilanz als vor heimischen Publikum, ist Bochum mit ihrer favorisierten linken Angriffsseite mit Solares und Kruse torgefährlich. Die Gegner konnten sich gegen Bochum oft auf Pressing und Konter konzentrieren, zudem steht die Abwehr bei eigenem Abseitsspiel gegen lauernde Stürmer nicht immer optimal, sodass Tiefenpässe ermöglicht werden. Dadurch haben sie bisher nur in einem Spiel zu Null gespielt – 2:0 Sieg gegen Ingolstadt am vergangenen Wochenende.
Wie Kiel spielt ist gut bekannt. Sollte Bochum weiter auf Ballbesitz setzen, kann Holstein die Stärken ausspielen. Spielt Bochum defensiver, erwarte ich ein etwas zurückgezogenes Kieler Mittelfeld, um im Zentrum mehr Zugriff zu bekommen und den Ball bis zu einer Lücke in der Bochumer Defensive gut zirkulieren zu lassen.
Nächster Gegner: VFL Bochum
Bochum spielte zuletzt in einem 4-3-3-System mit ruhigem, Kurzspass-Spielaufbau und ist auf Ballbesitz fokussiert. Auswärts mit einer besseren Bilanz als vor heimischen Publikum, ist Bochum mit ihrer favorisierten linken Angriffsseite mit Solares und Kruse torgefährlich. Die Gegner konnten sich gegen Bochum oft auf Pressing und Konter konzentrieren, zudem steht die Abwehr bei eigenem Abseitsspiel gegen lauernde Stürmer nicht immer optimal, sodass Tiefenpässe ermöglicht werden. Dadurch haben sie bisher nur in einem Spiel zu Null gespielt – 2:0 Sieg gegen Ingolstadt am vergangenen Wochenende.
Wie Kiel spielt ist gut bekannt. Sollte Bochum weiter auf Ballbesitz setzen, kann Holstein die Stärken ausspielen. Spielt Bochum defensiver, erwarte ich ein etwas zurückgezogenes Kieler Mittelfeld, um im Zentrum mehr Zugriff zu bekommen und den Ball bis zu einer Lücke in der Bochumer Defensive gut zirkulieren zu lassen.
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Re: KSV-Taktik
Mal eine Anmerkung hierzu.
Kann mir sehr gut vorstellen, dass dieser Thread etwas polarisiert, aber man darf sicher dem Autor für diese Mühe danken.
Ich persönlich bin seit ewigen Zeiten sehr taktikinteressiert, mag aber, sorry DSummer, die Form dieser Darstellung nicht, die von spielverlagerung.de abgekupfert ist. Warum? Es ist mir zu verkopft, manchmal muss ich über die Wortschöpfungen schmunzeln. Es sind zum Teil Wortschöpfungen, die man als Fußballer, auch als Trainer, nicht braucht. Auch wenn aus meiner Sicht inhaltlich vieles richtig ist. Und die Grafiken, z.B. die erste vom MSV-Spiel, die Pfeile bei den Spielern wirken fast beliebig, haben für mich keine Aussage.
Ich würde es lieber lesen, wenn Überflüssiges, z.B. unnütze Grafiken, weggelassen werden und es insgesamt flüssiger und lebendiger, mehr Fußballersprache, wäre. Aber das ist eine Sache des Geschmacks. Ich mag die Lebendigkeit in den Beiträgen vom Jupp.
Und eine Frage, DSummer. Wie gehst du vor? Siehst du dir das Spiel als Aufzeichnung an und machst parallel Notizen, ggfs- vor- und zurückspulen?
Kann mir sehr gut vorstellen, dass dieser Thread etwas polarisiert, aber man darf sicher dem Autor für diese Mühe danken.
Ich persönlich bin seit ewigen Zeiten sehr taktikinteressiert, mag aber, sorry DSummer, die Form dieser Darstellung nicht, die von spielverlagerung.de abgekupfert ist. Warum? Es ist mir zu verkopft, manchmal muss ich über die Wortschöpfungen schmunzeln. Es sind zum Teil Wortschöpfungen, die man als Fußballer, auch als Trainer, nicht braucht. Auch wenn aus meiner Sicht inhaltlich vieles richtig ist. Und die Grafiken, z.B. die erste vom MSV-Spiel, die Pfeile bei den Spielern wirken fast beliebig, haben für mich keine Aussage.
Ich würde es lieber lesen, wenn Überflüssiges, z.B. unnütze Grafiken, weggelassen werden und es insgesamt flüssiger und lebendiger, mehr Fußballersprache, wäre. Aber das ist eine Sache des Geschmacks. Ich mag die Lebendigkeit in den Beiträgen vom Jupp.
Und eine Frage, DSummer. Wie gehst du vor? Siehst du dir das Spiel als Aufzeichnung an und machst parallel Notizen, ggfs- vor- und zurückspulen?
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Re: KSV-Taktik
Und das wäre der Unterschied zwischen theoretischer und didaktischer AufbereitungEs sind zum Teil Wortschöpfungen, die man als Fußballer, auch als Trainer, nicht braucht

Goalimpact sagt übrigens was interessantes zu Holsteins bisheriger Performance

Twitterlink: https://twitter.com/Goalimpact/status/9 ... 5603218432
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Re: KSV-Taktik
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