Liebe Forumsgemeinde,

wie ihr sicher bemerkt habt, war unser Board die letzten zwei Tage offline.
Der Grund: Unser Hosting-Provider musste wegen eines massiven Wasserschadens ein komplettes Rechenzentrum vom Netz nehmen und konnte die Probleme nicht so schnell beheben.

Wenn solch ein Ausfall auftritt, dann versuchen wir immer, euch auf Holsteins Forum auf transfermarkt.de darüber zu informieren. So auch diesmal geschehen: https://www.transfermarkt.de/zum-storch ... chor_39436
Wenn ihr das Forum also einmal nicht erreichen könnt, schaut gerne dort nach.

Euer Board-Team


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Atakan Karazor - Im Ligakader 07/2017 bis 06/2019

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Atakan Karazor - Im Ligakader 07/2017 bis 06/2019

#1

Beitrag von holzbein » Mi 14. Jun 2017, 15:32

Herzlich willkommen in Kiel, Atakan Karazor!


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Re: Atakan Karazor - Im Ligakader 07/2017 bis 06/2019

#91

Beitrag von Miles » Do 16. Mai 2019, 10:22

holzbein hat geschrieben: Die festgeschriebenen Ablösesummen in Ausstiegsklauseln müssen deshalb unbedingt deutlich oberhalb des Marktwertes liegen, den der betreffene Spieler realistischerweise im Laufe der Vertragslaufzeit erreichen kann. Das ist der Preisaufschlag, mit dem sich der Spieler und der abwerbende Verein das Recht erkaufen, Holsteins Mitspracherecht auszuhebeln. Diesen Aufschlag hat es bei Karazors Ausstiegsklausel nicht gegeben. Der Vertrag war aus Holstein-Sicht Mist.
2017 war Karazor ein Jungspund von Dortmund Zwo mit einem Marktwert von 200.000. Wie ermittelt man dann den Marktwert, den er "realistischerweise" im Laufe der Vertragslaufzeit erreichen kann? Es können doch nur Hoffnungswerte sein, denn niemand kann in die Zukunft blicken. Beim HSV zum Beispiel sinken die Marktwerte der Spieler in der Regel drastisch. Hätte sich Ata ernsthaft verletzt, wäre sein Marktwert ggf. auf Null gesunken. Umgekehrt ist sein Marktwert vor allem deshalb auf über 650.000 gestiegen, weil sich Kinsombi verletzt hatte. Mit einem "heilen" Kinsombi hätte Ata signifikant weniger Einsatzzeiten bekommen und dadurch weniger Gelegenheit gehabt, seinen Marktwert zu steigern.

Ich finde eine Ablösesumme von "etwas über einer Million" (KN) okay. Und zum Mitspracherecht des abgebenden Vereins: Ich denke, realistischerweise sitzen immer der Spieler (und seine oft gierigen Berater) am längeren Hebel – vor allem dann natürlich, wenn es sich um gute Spieler und umworbende Talente handelt. So ein Talent war Ata damals. Wenn Holstein drauf bestanden hätte "Über eine Abgabesumme entscheiden wir", wäre er vielleicht gar nicht gekommen.

Wie sieht es diesbezüglich eigentlich bei anderen Vereinen aus?

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Re: Atakan Karazor - Im Ligakader 07/2017 bis 06/2019

#92

Beitrag von BWR » Do 16. Mai 2019, 12:05

holzbein hat geschrieben: Mich stört aber wie oben erwähnt nicht so sehr die Höhe des Geldbetrags, den Holstein faktisch erhält, sondern der Umstand, dass Holstein nicht mitreden konnte. Wenn Holstein sich entschieden hätte, Karazor für 1 Mio die Freigabe zu erteilen, wäre der Betrag m.E. völlig ok gewesen -- aber angesichts des Kinsombi-Abschieds bezweifle ich, dass Holstein Karazor aktuell für 1 Mio hätte gehen lassen. Karazor mag auf dem Markt ungefähr 1 Mio wert sein, aber für Holstein liegt sein Wert (bzw. der entstehende Schaden durch die umgeworfene Kaderplanung) aktuell höher.

Die festgeschriebenen Ablösesummen in Ausstiegsklauseln müssen deshalb unbedingt deutlich oberhalb des Marktwertes liegen, den der betreffene Spieler realistischerweise im Laufe der Vertragslaufzeit erreichen kann. Das ist der Preisaufschlag, mit dem sich der Spieler und der abwerbende Verein das Recht erkaufen, Holsteins Mitspracherecht auszuhebeln. Diesen Aufschlag hat es bei Karazors Ausstiegsklausel nicht gegeben. Der Vertrag war aus Holstein-Sicht Mist.
Das sehe ich auch so. Die Möglichkeit, die vereinbarte Ablösesumme zu verringern, hat man immer, während eine Erhöhung unmöglich ist. Bei Ronaldo zum Beispiel betrug sie ursprünglich eine Milliarde Euro, eine Summe, die ganz offensichtlich selbst ein Ronaldo kaum wert sein dürfte. Nachdem seine Wechselabsichten bekannt geworden waren, wurde sie drastisch gesenkt - auf lächerliche 120 Millionen.
Dass ein Spieler nur wegen einer zu hohen Ablösesumme nicht unterschreibt, glaube ich nicht. Das kann vielleicht im Einzelfall passieren, aber dann ist es vielleicht besser, diesen Spieler gar nicht erst zu verpflichten.
Dummheit ist ein gefährlicherer Feind des Guten als Bosheit. Das Böse läßt sich notfalls mit Gewalt verhindern. Gegen die Dummheit sind wir wehrlos.
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Re: Atakan Karazor - Im Ligakader 07/2017 bis 06/2019

#93

Beitrag von Ruhrpottstorch » Do 16. Mai 2019, 12:17

Diese Klauseln sind inzwischen wohl recht üblich. In Spanien wohl ganz und gäbe.
Aus Sicht des Spielers macht die Klausel vor allem bei jungen Spielern Sinn um Sicherzustellen, dass der Spieler bei einer sehr guten Entwicklung nicht sportlich festsitzt.
Ich schätze statt so einer Klausel wäre eine kürzere Veragslaufzeit dann aus Sicht des Spielers nötig.
Wie üblich das inzwischen in Deutschland ist, weiss ich nicht und ob man jemanden lieber nicht verpflichtet als solch eine Klausel aufzunehmen bzw. welche konkrete Summe darin stehen sollte ist und bleibt wohl eine Einzelfallentscheidung.
Die Summe in Karzors Vertrag scheint mir aber auch darauf hinzuweisen, dass hier nicht besonders gut verhandelt wurde.
Insofern dieser Beitrag nicht durch MOD MODE ON gekennzeichnet ist, enthält er lediglich die Meinung eines gewöhnlichen Holstein Fans

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Re: Atakan Karazor - Im Ligakader 07/2017 bis 06/2019

#94

Beitrag von Kieler_27 » Do 16. Mai 2019, 12:21

BWR hat geschrieben:
holzbein hat geschrieben: Mich stört aber wie oben erwähnt nicht so sehr die Höhe des Geldbetrags, den Holstein faktisch erhält, sondern der Umstand, dass Holstein nicht mitreden konnte. Wenn Holstein sich entschieden hätte, Karazor für 1 Mio die Freigabe zu erteilen, wäre der Betrag m.E. völlig ok gewesen -- aber angesichts des Kinsombi-Abschieds bezweifle ich, dass Holstein Karazor aktuell für 1 Mio hätte gehen lassen. Karazor mag auf dem Markt ungefähr 1 Mio wert sein, aber für Holstein liegt sein Wert (bzw. der entstehende Schaden durch die umgeworfene Kaderplanung) aktuell höher.

Die festgeschriebenen Ablösesummen in Ausstiegsklauseln müssen deshalb unbedingt deutlich oberhalb des Marktwertes liegen, den der betreffene Spieler realistischerweise im Laufe der Vertragslaufzeit erreichen kann. Das ist der Preisaufschlag, mit dem sich der Spieler und der abwerbende Verein das Recht erkaufen, Holsteins Mitspracherecht auszuhebeln. Diesen Aufschlag hat es bei Karazors Ausstiegsklausel nicht gegeben. Der Vertrag war aus Holstein-Sicht Mist.
Das sehe ich auch so. Die Möglichkeit, die vereinbarte Ablösesumme zu verringern, hat man immer, während eine Erhöhung unmöglich ist. Bei Ronaldo zum Beispiel betrug sie ursprünglich eine Milliarde Euro, eine Summe, die ganz offensichtlich selbst ein Ronaldo kaum wert sein dürfte. Nachdem seine Wechselabsichten bekannt geworden waren, wurde sie drastisch gesenkt - auf lächerliche 120 Millionen.
Dass ein Spieler nur wegen einer zu hohen Ablösesumme nicht unterschreibt, glaube ich nicht. Das kann vielleicht im Einzelfall passieren, aber dann ist es vielleicht besser, diesen Spieler gar nicht erst zu verpflichten.

Da gehe ich eher mit Miles.

Auch der Ronaldo Vergleich hinkt gewaltig, auch wenn ich im Kern verstehe, was du meinst. Allerdings wurde dies auch bei Karazor so gemacht. Sein Marktwert betrug seinerzeit 200.000 €, die Ausstiegsklause betrug ca. 1. Mio €, ergo das 5-fache. Bei Ronaldo rund das 8-fache, also nicht soooo weit weg davon. ;-)
Zudem ist ein Weltstar mit einem perspektivischem Talent nicht zu vergleichen, tut mir leid. Miles gab ja auch zudem an, dass Karazors Marktwert auch nur durch die Verletzung von Kinsombi in die Höhe schoss, was ich auch so sehe. Ich glaube bzw. vermute, dass wir Karazor sonst noch hier in Kiel gesehen hätten.

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Re: Atakan Karazor - Im Ligakader 07/2017 bis 06/2019

#95

Beitrag von BWR » Do 16. Mai 2019, 12:35

Es ging um die grundsätzliche Gestaltung, nicht um die konkrete Höhe im Fall Karazor. Ob die Ablösesumme in diesem konkreten Fall zu niedrig war/ist, ist eine andere Frage. Der Fall Karazor war nur der Auslöser für Erwägungen, wie man prinzipiell verfahren sollte.
Natürlich hinkt der Vergleich mit Ronaldo - wie alle Vergleiche, da muss man nur etwas suchen, dann fällt einem noch mehr ein: Ronaldo ist Portugiese, Karazor Deutscher mit türkischer Abstammung, er ist jünger als Ronaldo, Ronaldo ist Stürmer, Karazor Mittelfeldspieler.......
Dummheit ist ein gefährlicherer Feind des Guten als Bosheit. Das Böse läßt sich notfalls mit Gewalt verhindern. Gegen die Dummheit sind wir wehrlos.
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Re: Atakan Karazor - Im Ligakader 07/2017 bis 06/2019

#96

Beitrag von Kieler_27 » Do 16. Mai 2019, 12:42

BWR hat geschrieben:Es ging um die grundsätzliche Gestaltung, nicht um die konkrete Höhe im Fall Karazor. Ob die Ablösesumme in diesem konkreten Fall zu niedrig war/ist, ist eine andere Frage. Der Fall Karazor war nur der Auslöser für Erwägungen, wie man prinzipiell verfahren sollte.
Natürlich hinkt der Vergleich mit Ronaldo - wie alle Vergleiche, da muss man nur etwas suchen, dann fällt einem noch mehr ein: Ronaldo ist Portugiese, Karazor Deutscher mit türkischer Abstammung, er ist jünger als Ronaldo, Ronaldo ist Stürmer, Karazor Mittelfeldspieler.......
Musst du das immer gleich ins Lächerliche ziehen?

Wir alle kennen weitere Vertragsmodalitäten nicht. Also die Umstände des konkreten Vertrages für Karazor. Mag bei anderen Spielern anders aussehen, die Becker verpflichtet hat.

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Re: Atakan Karazor - Im Ligakader 07/2017 bis 06/2019

#97

Beitrag von BWR » Do 16. Mai 2019, 12:47

Kieler_27 hat geschrieben:
BWR hat geschrieben:Es ging um die grundsätzliche Gestaltung, nicht um die konkrete Höhe im Fall Karazor. Ob die Ablösesumme in diesem konkreten Fall zu niedrig war/ist, ist eine andere Frage. Der Fall Karazor war nur der Auslöser für Erwägungen, wie man prinzipiell verfahren sollte.
Natürlich hinkt der Vergleich mit Ronaldo - wie alle Vergleiche, da muss man nur etwas suchen, dann fällt einem noch mehr ein: Ronaldo ist Portugiese, Karazor Deutscher mit türkischer Abstammung, er ist jünger als Ronaldo, Ronaldo ist Stürmer, Karazor Mittelfeldspieler.......
Musst du das immer gleich ins Lächerliche ziehen?

Wir alle kennen weitere Vertragsmodalitäten nicht. Also die Umstände des konkreten Vertrages für Karazor. Mag bei anderen Spielern anders aussehen, die Becker verpflichtet hat.
Tut mir leid, wenn Du das so empfindest. Natürlich kann man Ronaldo nicht mit Karazor vergleichen, das hätte keiner Erwähnung bedurft. Nicht mehr und nicht weniger wollte ich damit sagen.
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Re: Atakan Karazor - Im Ligakader 07/2017 bis 06/2019

#98

Beitrag von henry » Do 16. Mai 2019, 13:09

Kieler_27 hat geschrieben:
BWR hat geschrieben:
holzbein hat geschrieben: Mich stört aber wie oben erwähnt nicht so sehr die Höhe des Geldbetrags, den Holstein faktisch erhält, sondern der Umstand, dass Holstein nicht mitreden konnte. Wenn Holstein sich entschieden hätte, Karazor für 1 Mio die Freigabe zu erteilen, wäre der Betrag m.E. völlig ok gewesen -- aber angesichts des Kinsombi-Abschieds bezweifle ich, dass Holstein Karazor aktuell für 1 Mio hätte gehen lassen. Karazor mag auf dem Markt ungefähr 1 Mio wert sein, aber für Holstein liegt sein Wert (bzw. der entstehende Schaden durch die umgeworfene Kaderplanung) aktuell höher.

Die festgeschriebenen Ablösesummen in Ausstiegsklauseln müssen deshalb unbedingt deutlich oberhalb des Marktwertes liegen, den der betreffene Spieler realistischerweise im Laufe der Vertragslaufzeit erreichen kann. Das ist der Preisaufschlag, mit dem sich der Spieler und der abwerbende Verein das Recht erkaufen, Holsteins Mitspracherecht auszuhebeln. Diesen Aufschlag hat es bei Karazors Ausstiegsklausel nicht gegeben. Der Vertrag war aus Holstein-Sicht Mist.
Das sehe ich auch so. Die Möglichkeit, die vereinbarte Ablösesumme zu verringern, hat man immer, während eine Erhöhung unmöglich ist. Bei Ronaldo zum Beispiel betrug sie ursprünglich eine Milliarde Euro, eine Summe, die ganz offensichtlich selbst ein Ronaldo kaum wert sein dürfte. Nachdem seine Wechselabsichten bekannt geworden waren, wurde sie drastisch gesenkt - auf lächerliche 120 Millionen.
Dass ein Spieler nur wegen einer zu hohen Ablösesumme nicht unterschreibt, glaube ich nicht. Das kann vielleicht im Einzelfall passieren, aber dann ist es vielleicht besser, diesen Spieler gar nicht erst zu verpflichten.

Da gehe ich eher mit Miles.

Auch der Ronaldo Vergleich hinkt gewaltig, auch wenn ich im Kern verstehe, was du meinst. Allerdings wurde dies auch bei Karazor so gemacht. Sein Marktwert betrug seinerzeit 200.000 €, die Ausstiegsklause betrug ca. 1. Mio €, ergo das 5-fache. Bei Ronaldo rund das 8-fache, also nicht soooo weit weg davon. ;-)
Zudem ist ein Weltstar mit einem perspektivischem Talent nicht zu vergleichen, tut mir leid. Miles gab ja auch zudem an, dass Karazors Marktwert auch nur durch die Verletzung von Kinsombi in die Höhe schoss, was ich auch so sehe. Ich glaube bzw. vermute, dass wir Karazor sonst noch hier in Kiel gesehen hätten.
@Kieler_27, die Summen, die bei Ausstiegsklauseln im Vertrag fixiert werden, orientieren sich doch nicht an dem Marktwert. Sie orientieren sich an dem, was der Verein an Entschädigung erhalten möchte, wenn Spieler XY, ohne die Möglichkeit eines Eingreifen des Stammvereins, aus dem Vertrag aussteigt. Wie Holzbein richtig festgestellt hat, entsteht dem Verein, in diesem Falle durch den Wechsel des Spielers Karazor, natürlich ein sportlicher Schaden. Der Verein stellt sich also die Frage, wie hoch er entschädigt werden möchte und hier gibt es natürlich keine Grenzen. Diese Summe setzt man dann also, im Sinne der Interessen des Vereins, natürlich so hoch wie möglich an. Natürlich kann dann die Situation eintreten, dass der Spieler sagt, dass er den Vertrag nicht unterschreibt, allerdings sollte der Verein dann dem Spieler klar machen, dass er aus der Regionalliga kommt und hier die Chance erhält, in diesem Falle in der 2. Bundesliga, auf sich aufmerksam zu mache und wenn der Spieler dann immer noch uneinsichtig ist, dann ist es nicht der richtige Spieler und man sollte von einer Vertragsunterzeichung absehen.

Guck dir mal den Fall Sargis Adamyan an. Der kam vor 2 Jahren aus der Regionalliga, vom TSV Steinbach, zum SSV Jahn Regensburg, und wechselt, auch per Klausel, für die festgeschriebene Ablösesumme von 1,5 Millionen zur TSG Hoffenheim. Als er zum Jahn kam, hatte er einen Marktwert von 150 000. Es geht hier also um das zehnfache, obwohl beide Sumen eigentlich nichts mit einander zu tun haben. Da kommt man dann einfach nicht umhin, dass diese Summe von Becker, im Sinne des Vereins, nicht besonders gut verhandelt war, denn das fünffache ist zwar jetzt nicht geschenkt, aber es ist auch keine Summe bei der man das Gefühl hat, dass Holstein jetzt wirklich entsprechend entschädigt wurde. Bei dem zehnfachen Wert, also 2 Millionen, sähe das dann schon wieder anders aus. So, wie die Vertragsgestaltung im Moment ist, macht der VfB Stuttgart ein Schnäppchen und reibt sich, verständlicherweise, die Hände. Ist das im Sinne von Holstein Kiel?
Freiheit heisst, anderen Worte sagen zu dürfen, die sie nicht hören wollen.

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Re: Atakan Karazor - Im Ligakader 07/2017 bis 06/2019

#99

Beitrag von BWR » Do 16. Mai 2019, 13:32

henry hat geschrieben: -------

Guck dir mal den Fall Sargis Adamyan an. Der kam vor 2 Jahren aus der Regionalliga, vom TSV Steinbach, zum SSV Jahn Regensburg, und wechselt, auch per Klausel, für die festgeschriebene Ablösesumme von 1,5 Millionen zur TSG Hoffenheim. Als er zum Jahn kam, hatte er einen Marktwert von 150 000. Es geht hier also um das zehnfache, obwohl beide Sumen eigentlich nichts mit einander zu tun haben. Da kommt man dann einfach nicht umhin, dass diese Summe von Becker, im Sinne des Vereins, nicht besonders gut verhandelt war, denn das fünffache ist zwar jetzt nicht geschenkt, aber es ist auch keine Summe bei der man das Gefühl hat, dass Holstein jetzt wirklich entsprechend entschädigt wurde. Bei dem zehnfachen Wert, also 2 Millionen, sähe das dann schon wieder anders aus. So, wie die Vertragsgestaltung im Moment ist, macht der VfB Stuttgart ein Schnäppchen und reibt sich, verständlicherweise, die Hände. Ist das im Sinne von Holstein Kiel?
Das ist wohl wahr. Aber sicher ist es im Einzelfall schwierig, die Entwicklung eines Spielers vorherzusagen. Im Fall Karazor war die Entwicklung des Marktwertes relativ steil nach oben, das war nicht unbedingt abzusehen. Im Ergebnis ist der Wechsel zu den bekannten Bedingungen daher zwar unbefriedigend, aber nicht auf Versäumnisse der Verantwortlichen zurückzuführen. Dumm gelaufen halt.
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Re: Atakan Karazor - Im Ligakader 07/2017 bis 06/2019

#100

Beitrag von holzbein » Do 16. Mai 2019, 13:40

Kieler_27 hat geschrieben:Da gehe ich eher mit Miles.

Auch der Ronaldo Vergleich hinkt gewaltig, auch wenn ich im Kern verstehe, was du meinst. Allerdings wurde dies auch bei Karazor so gemacht. Sein Marktwert betrug seinerzeit 200.000 €, die Ausstiegsklause betrug ca. 1. Mio €, ergo das 5-fache. Bei Ronaldo rund das 8-fache, also nicht soooo weit weg davon. ;-)
Die 200k Marktwert, die Karazor bei seinem Wechsel zu Holstein laut TM hatte, ist hier m.E. einfach keine sinnvolle Berechnungsgrundlage und ich würde diesen Wert nicht einfach mit irgendeinem Faktor multipliziren.
Denn schon durch seinen Wechsel zum Zweitligisten Holstein wird der Martwert eines so jungen Spielers deutlich wachsen, sobald er häufiger in der Ligamannschaft eingesetzt wird.

Und nur für diesen Fall braucht man ja eine Ausstiegsklausel. Ein Spieler, der über längere Zeit fast nie eingesetzt wird, bekommt sicher leicht und für wenig Geld die Freigabe des Vereins, wenn er unbedingt wechseln möchte.

Deshalb hatte ich oben geschrieben:
holzbein hat geschrieben: Die festgeschriebenen Ablösesummen in Ausstiegsklauseln müssen deshalb unbedingt deutlich oberhalb des Marktwertes liegen, den der betreffene Spieler realistischerweise im Laufe der Vertragslaufzeit erreichen kann.
Wenn man TM zugrundelegt, dann hat fast jeder unserer Stammspieler, der nicht älter als 28 Jahre ist, offenbar nach der ersten Zweitliga-Saison einen siebenstelligen Marktwert, und in der zweiten Saison wächst dieser Wert weiter.
Das ist die Größenordnung, an der man sich bei den Ausstiegsklauseln orientieren sollte.
Die für Karazor festgeschriebene Ablösesumme von 1 Mio liegt am untersten Rand dieses Bereiches.
Deshalb war dieser Betrag in der Ausstiegsklausel aus Holstein-Sicht ein völlig zahnloser Tiger, der kaum einen Verein abschrecken konnte, nachdem Karazor bei uns zum Stammspieler wurde.

Miles hat geschrieben:2017 war Karazor ein Jungspund von Dortmund Zwo mit einem Marktwert von 200.000. Wie ermittelt man dann den Marktwert, den er "realistischerweise" im Laufe der Vertragslaufzeit erreichen kann? Es können doch nur Hoffnungswerte sein, denn niemand kann in die Zukunft blicken. Beim HSV zum Beispiel sinken die Marktwerte der Spieler in der Regel drastisch. Hätte sich Ata ernsthaft verletzt, wäre sein Marktwert ggf. auf Null gesunken. Umgekehrt ist sein Marktwert vor allem deshalb auf über 650.000 gestiegen, weil sich Kinsombi verletzt hatte. Mit einem "heilen" Kinsombi hätte Ata signifikant weniger Einsatzzeiten bekommen und dadurch weniger Gelegenheit gehabt, seinen Marktwert zu steigern.
Wie gesagt, für den Fall einer nicht so positiven sportlichen Entwicklung von Karazor wäre eine Ausstiegsklausel viel weniger wichtig gewesen.
Diese ist fast nur für eine positive Entwicklung relevant, und dann wächst der Marktwert bei einem so jungen Spieler sehr schnell.

Miles hat geschrieben:Ich finde eine Ablösesumme von "etwas über einer Million" (KN) okay.
Vom Ergebis her finde ich den Betrag wie gesagt auch ok -- aber als das Ergebnis einer Verhandlung, bei der Holstein ggf. auch Nein sagen könnte.

Miles hat geschrieben:Und zum Mitspracherecht des abgebenden Vereins: Ich denke, realistischerweise sitzen immer der Spieler (und seine oft gierigen Berater) am längeren Hebel – vor allem dann natürlich, wenn es sich um gute Spieler und umworbende Talente handelt. So ein Talent war Ata damals. Wenn Holstein drauf bestanden hätte "Über eine Abgabesumme entscheiden wir", wäre er vielleicht gar nicht gekommen.
Das ist natürlich ein wichtiger Punkt, zu dem uns im Falle von Karazor zudem das Wissen fehlt.
Ich weiß nicht, ob man es damals hätte besser machen können -- aber aus meiner Sicht und bei meinem Wissensstand war das damalige Verhandlungsergebnis eher für Karazor und weniger für Holstein gut.
In Zukunft sollte man evtl. auch in Erwägung ziehen, einem zu hart verhandelnden Nachwuchsspieler mal abzusagen.

Die zahlreichen Spieler, die Holstein zuletzt erfolgreich als Sprungbrett genutzt haben, sind in dieser Hinsicht sogar ein großer Vorteil: Bei anderen Wettbewerbern landen die Nachwuchsspieler vielleicht großteils auf der Bank oder spielen in Systemen, in denen ihre Qualität und ihr weiteres Potenzial weniger zur Geltung kommen.
Diesen Faktor sollte Wohlgemuth gut als eine starke Argumentationshilfe bei den künftigen Verhandlungen über Ausstiegsklauseln nutzen können.

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Re: Atakan Karazor - Im Ligakader 07/2017 bis 06/2019

#101

Beitrag von Kieler_27 » Do 16. Mai 2019, 13:42

BWR hat geschrieben:
henry hat geschrieben: -------

Guck dir mal den Fall Sargis Adamyan an. Der kam vor 2 Jahren aus der Regionalliga, vom TSV Steinbach, zum SSV Jahn Regensburg, und wechselt, auch per Klausel, für die festgeschriebene Ablösesumme von 1,5 Millionen zur TSG Hoffenheim. Als er zum Jahn kam, hatte er einen Marktwert von 150 000. Es geht hier also um das zehnfache, obwohl beide Sumen eigentlich nichts mit einander zu tun haben. Da kommt man dann einfach nicht umhin, dass diese Summe von Becker, im Sinne des Vereins, nicht besonders gut verhandelt war, denn das fünffache ist zwar jetzt nicht geschenkt, aber es ist auch keine Summe bei der man das Gefühl hat, dass Holstein jetzt wirklich entsprechend entschädigt wurde. Bei dem zehnfachen Wert, also 2 Millionen, sähe das dann schon wieder anders aus. So, wie die Vertragsgestaltung im Moment ist, macht der VfB Stuttgart ein Schnäppchen und reibt sich, verständlicherweise, die Hände. Ist das im Sinne von Holstein Kiel?
Das ist wohl wahr. Aber sicher ist es im Einzelfall schwierig, die Entwicklung eines Spielers vorherzusagen. Im Fall Karazor war die Entwicklung des Marktwertes relativ steil nach oben, das war nicht unbedingt abzusehen. Im Ergebnis ist der Wechsel zu den bekannten Bedingungen daher zwar unbefriedigend, aber nicht auf Versäumnisse der Verantwortlichen zurückzuführen. Dumm gelaufen halt.

Das sehe ich auch so @BWR

Denn @Henry:

Keiner kann/konnte so recht das finanzielle Risiko bzw. den finanziellen Schaden abwägen. Schwieriges Thema, über das wir im Falle von der gegenteiligen Entwicklung Karazors nicht sprechen würden.

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Re: Atakan Karazor - Im Ligakader 07/2017 bis 06/2019

#102

Beitrag von Stolle » Do 16. Mai 2019, 17:23

Ihr habt alle Sorgen, ich trauere immer noch der vergeudeten Lebenszeit nach, die ich geopfert habe, um mir das Video, auf einen Kaffee mit Karazor anzugucken, war die Zeit nicht wert.
Alle Menschen sind klug - die einen vorher, die anderen nachher.

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Re: Atakan Karazor - Im Ligakader 07/2017 bis 06/2019

#103

Beitrag von Claus mit C. » Do 16. Mai 2019, 21:34

Es muss endlich mal aufhören, dass uns die Spieler, die wir eigentlich aus "dem Nix" geholt haben, uns letztendlich in so kurzer Zeit die lange Nase zeigen...

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Re: Atakan Karazor - Im Ligakader 07/2017 bis 06/2019

#104

Beitrag von elber5 » Fr 17. Mai 2019, 07:29

Stolle hat geschrieben:Ihr habt alle Sorgen, ich trauere immer noch der vergeudeten Lebenszeit nach, die ich geopfert habe, um mir das Video, auf einen Kaffee mit Karazor anzugucken, war die Zeit nicht wert.
Ich versuche immer sachlich zu bleiben, fällt mir zugegeben manchmal sehr schwer und dann poste ich nach kurzer Überlegung..... "gar nichts". Dieser (dein) post gefällt mir jedoch ausnehmend gut, ich verzichte "blind" auf die Sichtung dieses Videos und nutze die gewonnene Zeit für ein 8-(O)

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Re: Atakan Karazor - Im Ligakader 07/2017 bis 06/2019

#105

Beitrag von FriesenKieler » Fr 17. Mai 2019, 11:55

Claus mit C. hat geschrieben:Es muss endlich mal aufhören, dass uns die Spieler, die wir eigentlich aus "dem Nix" geholt haben, uns letztendlich in so kurzer Zeit die lange Nase zeigen...
Ja, die müssen endlich mal sch*iße spielen. Wenn schon weg, dann wenigstens ohne Gewinn an einen schlechter positionierten Verein abgeben, weil man das Gegurke nicht mehr erträgt !11elf

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