Nur eins ist nicht sofort erforderlich:
Quelle:Übergangsregelungen sind grundsätzlich für ein, in besonders zu begründenden Fällen für zwei Jahre möglich.
https://www.nordfv.de/news-info/amtlich ... ordnungen/
Quelle:Übergangsregelungen sind grundsätzlich für ein, in besonders zu begründenden Fällen für zwei Jahre möglich.
Das war mal ein richtiges Fussballfest mit einem glücklichenJupp hat geschrieben: ↑Do 30. Mai 2019, 11:27Ein bisschen konnten einem die Bremer tatsächlich leid tun. Sie waren schon in Hamburg bei Altona die bessere Mannschaft und wohl auch gestern die eindeutig besser spielende Truppe, bessere Spielanlage, bessere Techniker, bessere Fitness. Aber das Ergebnis eben ein anderes. Warum? Weil man, wie ihr Fanbus, nicht wusste, wo man hier überhaupt war. Man war in Dithmarschen, kaum einen Steinwurf weg vom einstigen Schlachtfeld bei Hemmingstedt, auf dem vor über 500 Jahren die Dithmarscher Bauern die berüchtigte „schwarze Garde“ des dänischen Königs Johann I. besiegten. Dieser Geist von Hemmingstedt, der von der „Dusenddüvelswarf“ herüberschwebte, war auch gestern wieder zu spüren.
Wieder hielt ganz Dithmarschen zusammen. Über 3000 Zuschauer füllten das Stadion, auffällig viele in ihren Vereinsdresses, wo sie selber spielen. Ob Geest 08, Dithmarsia, Weddingstedt, Offenbüttel oder Büsum, um nur einige zu nennen, alle tragen sie mit Stolz ihr Trikot und stehen gestern dennoch alle zusammen hinter dem Heider SV. In Kiel sehe ich da mehr Neid und Missgunst gegenüber Holstein, in Dithmarschen hält man zusammen! Ganz stark. Und man feiert zusammen, steht brav in einer über 150 m langen Schlange vor der einzigen Kasse an und säuft dem Veranstalter die Haare vom Kopf. Bier schon zur Halbzeit aus, die nachgeforderten 100 Kisten Flaschenbier wenig später. Auch der Mann am kleinen Gartengrill hatte alle Mühe seine Wurst zumindest warm zu kriegen. Merchandising von einem kleinen Gartentisch aus, der Geldkarton, aus dem an der Eingangs Kasse die Scheine nur so herausquellen auch einfach zu klein. Man hatte auf 2000 gehofft, über 3000 kamen. Das Auflaufen hatte man wohl bisher nicht geübt, so musste man sich dann auch erstmal einigen, aus welcher Ecke überhaupt. Aufgrund der winzigen Auflaufkinder, geschätzt U3, dauerte es auch dann ziemlich lange bis zum Anstosskreis. Beim Weglaufen der Kinder überschlug sich eines, stand auf und lief weiter, zwei weitere gingen verloren und mussten von Mutti am Kreis abgeholt werden. Dann ging es los.
Das Spiel lief auch eigentlich nur in eine Richtung, aber die Heider hatten mit Glück und Geschick ihr Tor verteidigt bis kurz vor der Halbzeit das Betteln um ein Gegentor Erfolg hatte, ein Bremer traf ins lange Eck. Dann kam auch der blaue Bremer Fanbus und zog während des Spiels vor der rappelvollen Sitztribüne vorbei in den mit Flatterband markierten Gästebereich. Blockfahne, Zaunfahne mit dem Motto „nur gewinnen“ und Glitzerchoreo im Gepäck. Respekt an die etwa 40 bis 50 mitgereisten Bremer. NDR und RB auch mit Kameras am Start, ein paar Holzpaletten reichen als Podest.
In der zweiten Halbzeit hatten die Heider verstanden. Taktisch umgestellt, man brauchte ein Tor. Der Spielverlauf offener, aber zu Torabschlüssen kam man nicht. Bis dieser eine Freistoß kam. 20 m Torentfernung. Die Mauer gar nicht weit genug weg vom Ball. Das Stadion hält den Atem an, 8 Bremer in der Mauer, Anlauf, Selcur, Schuss mit links, über die Mauer in den rechten oberen Winkel, von der Unterkante der Latte prallt der Ball unhaltbar ins Tor. Der Torschrei lässt Heide in den Grundmauern erzittern, die Balljungs und einige mehr stürmen den Platz, Extase pur. Aber es waren noch 25 Minuten zu spielen. Heide mit den Kräften am Ende, immer wieder fallen sie Krämpfe geplagt um, aber sie stehen alle wieder auf, kämpfen, kämpfen...um jeden Ball, um jeden Zentimeter. Fast jeder holt sich seine gelbe Karte ab, wenn ein Bremer wieder mal an ihm vorbei war und nur mit Foul gestoppt werden konnte. Noch 10 Minuten. Das Spiel immer wieder unterbrochen, die Bremer machen es gut, machen es breit über die Flügel, lassen die Heider laufen, lassen Sie kotzen. Krasse Rückpässe werden vom Heider Torwart in letzter Sekunde geklärt, immer Hafer, weit weg vom Tor um sofort in den nächsten Bremer Angriff zu laufen. Aber die Abwehr hält. Einwechselspieler kommen rein, nehmen Zeit von der Uhr, holen sich auch ihr gelb ab, wenige Sekunden danach. Trotzdem scheint die Uhr zu stehen. Nachspielzeit. 5 Minuten. H - S - V schallt es angetrieben durch die Sitzplatztribüne und den kleinen Oldie Fanclub mit Trommeln auf der Gegengeraden durch das Stadion. Einige mitgereiste Kieler im Holsteindress tun sich schwer damit, in den Schlachtruf einzustimmen. Der Stadionsprecher nimmt Druck raus und kündigt das bevorstehende Spiel der Damenmannschaft an. Noch 2 Minuten. Die Bremer stehen mit drei Mann allein vor dem Heider Tor, Tor. Nein, einer war im abseits. Durchschnaufen. Die Sonne ist untergegangen, es wird dunkel. Der Schiri hat ein Einsehen, als der letzte Bremer Angriff geklärt ist, pfeift er ab. Jubel ohne Grenzen, die Mannschaft wirft sich am Mittelkreis übereinander, Balljungs obendrauf, Betreuer, Frauen , Kinder, Fans...ein großer Haufen Freude! Keine Toten. Nielsen muss auf auf den nicht vorhandenen Zaun und stimmt die Humba an, Party. Die letzten Flaschen Bier im Stadion gehen an die Mannschaft, die in Fußballschuhen noch weit nach Spielende sich in der Menge verläuft...
Für den Heider Sv wird es ein Kraftakt werden, in den nächsten 8 Wochen das Stadion gemäß der unsäglichen Statuten des Verbandes herzurichten. Aus der Koppel einen Rasen machen, Zäune bauen, einen Gästebereich mit Zuwegung und natürlich Flutlicht. Warten auf die nächste Flut wie bei der Schlacht in Hemmingstedt wird heute nicht mehr reichen. Man kann dem kleinen HSV nur alles Gute wünschen, die bevorstehenden Aufgaben, auch sportlich, zu meistern. Ich glaube, die „Macht an der Nordsee“ schafft das!