VfL Bochum 1848

[Heinz Holstein]

Die Mannen aus der Ruhrmetropole; wann spoielen sie mal wieder im Oberhaus?

[Claus mit C.]

Werde mir eher die Hand abhacken, als Bochum auch nur für ein Spiel die Daumen zu drücken.

Ich werde Bochum auf jeden Fall noch einmal die Daumen drücken, natürlich um in Heidenheim zu punkten. Holstein wäre dann so gut wie durch, 2 bis 3 eigene Siege natürlich vorausgesetzt...

[matten]

Bochum behält die Punkte
https://www.kn-online.de/sport/urteil-i ... G53HU.html

[Tschechow]

Super auch die Begründung, warum die Klagen von Holstein und St. Pauli abgewiesen wurden:

"Ferner entschied das Schiedsgericht, dass die Vereine St. Pauli und Kiel keinen Anspruch auf Überprüfung des besagten DFB-Sportgerichtsurteils hätten. Es fehle ihren Klagen an einem rechtlich verfestigten, schutzwürdigen Interesse an der Kontrolle der Regelkonformität einer für das Spiel zweier anderer Mannschaften der gleichen Spielklasse erfolgten Spielwertung. Die Betroffenheit sei aufgrund des während der Saison immer in Bewegung befindlichen Tabellenstandes nur virtuell."

https://www.bundesliga.com/de/bundeslig ... wurf-31928

Sollte es also dazu kommen, dass am Ende Bochum statt Holstein wegen der 2 erschauspielerten Feuerzeugpunkte die Relegation schafft, wäre es nicht so schlimm.
Wir wären dann ja nur "virtuell betroffen". Bedeutet vielleicht, dass dann statt der Ligamannschaft nur die "virtuellen Kicker" der E-Storks absteigen müssten.

[Kurg]

Am Ende der Saison ist ein Verein dann möglicherweise nicht nur virtuell, sondern tatsächlich betroffen. Heißt dies, dass in dem Fall dann eine Klage zulässig wäre?

Das Urteil nimmt darauf Bezug, dass die beteiligten Mannschaften einvernehmlich auf das Erzielen weiterer Tore verzichtet haben und dies einen faktischen Spielabbruch darstelle. Wurde das damals beim Spiel zwischen Hoffenheim und Bayern auch so gehandhabt?

[Joschi]

Super auch die Begründung, warum die Klagen von Holstein und St. Pauli abgewiesen wurden:

"Ferner entschied das Schiedsgericht, dass die Vereine St. Pauli und Kiel keinen Anspruch auf Überprüfung des besagten DFB-Sportgerichtsurteils hätten. Es fehle ihren Klagen an einem rechtlich verfestigten, schutzwürdigen Interesse an der Kontrolle der Regelkonformität einer für das Spiel zweier anderer Mannschaften der gleichen Spielklasse erfolgten Spielwertung. Die Betroffenheit sei aufgrund des während der Saison immer in Bewegung befindlichen Tabellenstandes nur virtuell."

https://www.bundesliga.com/de/bundeslig ... wurf-31928

Interessant in diesem Zusammenhang die Begründung für das Urteil zu Gunsten Bochums:

"Weil sich beide Mannschaften in der verbleibenden Spielzeit den Ball nur noch zupassten, werteten die DFB-Instanzen das Geschehen als einen faktischen Spielabbruch, obwohl Schiri Martin Petersen (40) die Partie regulär abgepfiffen hatte. Die Gerichte werteten das Spiel daraufhin zu Bochums Gunsten um."

https://www.bild.de/sport/fussball/unio ... 64b5a980c3

Da das Spiel regulär abgepfiffen wurde, kann es sich nach obiger Logik nur um einen virtuellen und keinen faktischen Spielabbruch handeln.
Und damit entfiele der Logik des obigen Urteils nach auch das Einspruchsrecht der Bochumer.
Dass das alles hinten und vorne nicht zusammenpasst, erkennt jeder juristische Laie.

[holzbein]

Auch auf kicker gemeldet:
VfL Bochum bekommt Sieg bei Union endgültig zugesprochen

Die Begründung ist auch diesmal irritierend:

Das Spiel wurde nicht abgebrochen, sondern fortgesetzt, aber die beteiligten Mannschaften haben einvernehmlich auf das Erzielen weiterer Tore verzichtet. Deshalb hat das Schiedsgericht diesen Fall als faktischen Spielabbruch gewertet und dem förmlichen Spielabbruch durch einen Schiedsrichter gleichgestellt.

Mit anderen Worten: Hätte Union weiter auf das nächste Tor gespielt, dann wäre das Spiel nun nicht als abgebrochen bewertet worden.
Da wäre also eine hypothetische Unsportlichkeit der Union-Mannschaft juristisch belohnt worden -- so wie das Gericht nun die Bochumer Unsportlichkeit belohnt. Einzig die Unsportlichkeit des feuerzeugwerfenden Union-Fans wird nicht belohnt, sondern bestraft. Aber bestraft wird neben dem Täter auch Union, das die Unsportlichkeit gar nicht begangen hat.

Es ist absurd -- am absurdesten der Umstand, dass Bochum Punkte erhält.
Das kann doch alles nicht im Sinne des Regelwerks und der Sportgerichte sein.


@EDIT:
Inzwischen hat @Joschi quasi dasselbe geschrieben. Ich war etwas langsam mit dem Absenden.

[Holstein1985]

Wie ist das eigentlich, kann der Feuerzeugwerfer den Drewes zivilrechtlich wegen Vortäuschung einer Straftat dran kriegen?

[Joschi]

Super auch die Begründung, warum die Klagen von Holstein und St. Pauli abgewiesen wurden:

"Ferner entschied das Schiedsgericht, dass die Vereine St. Pauli und Kiel keinen Anspruch auf Überprüfung des besagten DFB-Sportgerichtsurteils hätten. Es fehle ihren Klagen an einem rechtlich verfestigten, schutzwürdigen Interesse an der Kontrolle der Regelkonformität einer für das Spiel zweier anderer Mannschaften der gleichen Spielklasse erfolgten Spielwertung. Die Betroffenheit sei aufgrund des während der Saison immer in Bewegung befindlichen Tabellenstandes nur virtuell."

https://www.bundesliga.com/de/bundeslig ... wurf-31928

Interessant in diesem Zusammenhang die Begründung für das Urteil zu Gunsten Bochums:

"Weil sich beide Mannschaften in der verbleibenden Spielzeit den Ball nur noch zupassten, werteten die DFB-Instanzen das Geschehen als einen faktischen Spielabbruch, obwohl Schiri Martin Petersen (40) die Partie regulär abgepfiffen hatte. Die Gerichte werteten das Spiel daraufhin zu Bochums Gunsten um."

https://www.bild.de/sport/fussball/unio ... 64b5a980c3

Da das Spiel regulär abgepfiffen wurde, kann es sich nach obiger Logik nur um einen virtuellen und keinen faktischen Spielabbruch handeln.
Und damit entfiele der Logik des obigen Urteils nach auch das Einspruchsrecht der Bochumer.
Dass das alles hinten und vorne nicht zusammenpasst, erkennt jeder juristische Laie.

PS: Meiner Argumentation muss ich mal selbst widersprechen. Denn der Begriff "faktisch" ist hier wohl in Abgrenzung zu "rechtsförmlich" zu verstehen. Also nicht unbedingt als objektive Tatsache, kein rechtsförmlicher Abbruch, sondern eben ein faktischer. Von daher ist es von der Ausdrucksweise legitim hier einen faktischen Spielabbruch als Behauptung in den Raum zu stellen. Ob diese Behauptung allerdings vom Regelwerk gedeckt ist, ist nochmal ne andere Frage. Denn der Schiedsrichter hat das Spiel ja regelkonform laufen lassen und regelkonform beendet.
Und ist nicht diese regelkonforme Tatsachenentscheidung des Schiedsrichters maßgeblich?
Sonst könnte man ja jede Schiedsrichterentscheidung im nachhinein anfechten, wenn nachgewiesenermaßen eine Entscheidung faktisch falsch war bzw sich ein Ereignis faktisch anders zugetragen hat, als der Schiedsrichter es wahrenommen und entschieden hat?

[BWR]

Mal wieder ein Urteil aus der Kategorie: Wir wollen ein bestimmtes Ergebnis erzielen, da wird uns schon eine Begründung einfallen, sei sie auch noch so absurd. Soll der Pöbel sich ruhig aufregen. Wir haben die Macht, das zählt.

[RodgauKieler]

Es handelt sich ja dabei auch nicht um die Entscheidung eines wirklichen Gerichts.

[Kurg]

Noch einmal zu einem anderen Aspekt: Teilweise wird ja auch hier die Meinung vertreten, dass es clever und legitim ist, sich zum Beispiel im Strafraum theatralisch fallen zu lassen, um einen Elfmeter zu schinden. Kann man dann auch in diesem Fall sagen, dass Drewes' Schauspielerei schlau und in Ordnung war? Oder wurde hier eine Grenze überschritten?

[Mad Mario]

Hier wurde eine Grenze überschritten.
Das Vortäuschen einer Berührung um einen Elfmeter zu schinden ist sicherlich unschön, aber nicht grundsätzlich völlig verwerflich.
Das Vortäuschen einer schweren Verletzung, obwohl überhaupt kein Kontakt vorlag ist moralisch völlig daneben.

In Zukunft würden dann Schiedsrichter im Zweifel einfach mal weiterspielen lassen weil sie davon ausgehen müssen, dass mal wieder ein Spieler sein Schauspieltalent darbietet.

Das wäre im Fall eines Weiterspielens trotz eines Fouls nur ärgerlich, im Fall einer tatsächichen Verletzung aber gesundheitsgefährdend.

[alter treuer storch]

Hier wurde eine Grenze überschritten.
Das Vortäuschen einer Berührung um einen Elfmeter zu schinden ist sicherlich unschön, aber nicht grundsätzlich völlig verwerflich.
Das Vortäuschen einer schweren Verletzung, obwohl überhaupt kein Kontakt vorlag ist moralisch völlig daneben.

In Zukunft würden dann Schiedsrichter im Zweifel einfach mal weiterspielen lassen weil sie davon ausgehen müssen, dass mal wieder ein Spieler sein Schauspieltalent darbietet.

Das wäre im Fall eines Weiterspielens trotz eines Fouls nur ärgerlich, im Fall einer tatsächichen Verletzung aber gesundheitsgefährdend.

genau das ist in Sinsheim passiert. Da kann Baumann sich bei Drewes bedanken.

[holzbein]

Hier wurde eine Grenze überschritten.
Das Vortäuschen einer Berührung um einen Elfmeter zu schinden ist sicherlich unschön, aber nicht grundsätzlich völlig verwerflich.
Das Vortäuschen einer schweren Verletzung, obwohl überhaupt kein Kontakt vorlag ist moralisch völlig daneben.

In Zukunft würden dann Schiedsrichter im Zweifel einfach mal weiterspielen lassen weil sie davon ausgehen müssen, dass mal wieder ein Spieler sein Schauspieltalent darbietet.

Das wäre im Fall eines Weiterspielens trotz eines Fouls nur ärgerlich, im Fall einer tatsächichen Verletzung aber gesundheitsgefährdend.

Ich bin mir gar nicht sicher, ob das Feuerzeug Drewes gar nicht berührt hat. Eine minimale Berührung kann man in den Bildern schon wahrnehmen. Ist eine knappe Sache und ich verstehe, wenn andere da gar keine Berührung sehen.

Aber in jedem Fall hat Drewes die Auswirkung dieser eventuellen Berührung massiv übertrieben.

[holli]

Für mich war und bleibt die pro Bochum Entscheidung ein Skandal. Keine Argumentation der DFB-Instanzen ist zwingend und schon gar nicht schlüssig.
Bochum wird im Abstiegskampf eindeutig bevorteilt und der Wettbewerb dadurch erheblich verzerrt.
Nichts bei dieser Entscheidung ist im Sinne des Sports, sondern ein infames Vorgehen gegen die wenig etablierten Clubs der BL.
Ich hab's ja schonmal geschrieben, vielleicht wird Drewes nach seiner aktiven Zeit die ganze Geschichte mal offenlegen, und erzählen was da wirklich war.
Den Jungen müssten doch schwere Gewissensbisse plagen.