ChemnitzerFC hat geschrieben:So ganz schwarz und weiß wie das hier gesehen wird ist es also nicht. Aber es ist eben immer einfach zu schimpfen, wenn man selbst nicht in der Verantwortung steht für solch große Dinge wie einen Profiverein mit all den Dingen, die daran noch hängen.
Da bin ich bei Dir. Ich mag das Schwarz/Weiss denken auch nicht. Allerdings sehe ich in diesem Fall so wenig Weiß in der Grauschattierung, dass es Schwarz bedrohlich nahe kommt
ChemnitzerFC hat geschrieben:Ruhrpottstorch hat geschrieben:Von der Moralischen Frage, warum für die KiTa Betreuer in Chemnitz nicht mehr genug Geld ist, wenn die Stadt vom CFC indirekt gezwungen wird das (nach allem was man hört) für die 3. Liga überhöhte Gehalt von D. Frahn zu zahlen mal ganz abgesehen ...
Was hört man denn so zu Frahns Gehalt in Chemnitz? Vielleicht kann ich helfen mit etwas handfesteren Infos.
Nun, ich nehme Hilfe immer gern in Anspruch, wenn sie denn wirklich hilfreich ist. Ich beziehe mich auf eine Meldung der KN aus dem letzten WT Fenster, als er zu Euch gekommen ist:
Laut der KN von heute war ein Frahn Transfer für Holstein utopisch.
Die Ablösesumme soll um die 100.000 Euro liegen, dazu ein Grundgehalt von mindestens 18.000 Euro das ganze in einem Vertragswerk von 3,5 Jahren. Für die KSV mit Blick auf das bestehende Gehaltsgefüge laut Stöver utopisch und mit zu großen Risiken verbunden.
Mag sein, dass er vom CFC etwas weniger Fahrtkosten verlangt hat aber das durchschnittliche Gehalt für 3. Liga Spieler liegt lt. unterschiedlicher Quellen so in etwa bei 100.000 - 130.000 EUR. Zugegeben das sind nur Schätzungen, aber Frahn hat fast das doppelte verlangt. Ob er das Wert ist kann jeder für sich beurteilen. Aber Fakt ist, dass die KSV dies als "utopisch" und zu risikoreich eingeschätzt hat ... der CFC nicht. Dem CFC fehlen jetzt plötzlich aber 1,2 Mio EUR ... der KSV nicht ... Was sagt Dir das? Mir sagt das, dass der CFC gezockt hat und den Steuerzahler die Rechnung begleichen lassen will also _auch_ das Gehalt von D. Frahn. Wenn ich mir gleich einen Jogurt im Edeka hole, dann bezahle ich mit meiner Umsatzsteuer das Gehalt eines Chemnitz Spielers mit
... wenn auch nur mit einem millionstel Cent
Aber gut, ich verstehe, dass Du Dich gegen die Kritik an Deinem Herzensverein wehrst. Das würden wir wohl alle tun. Und die Aufrechnung von D.Frahn ist das gebe ich zu provokativ zugespitzt.
Und Chemnitz ist da ja leider absolut kein Einzelfall. Es ist hier nur ein plakatives Beispiel. Die hochverschuldete Stadt Essen baut für den traditionsreichen Regionalligaclub RW Essen ein neues Stadion für sage und schreibe 64 Mio. EUR. Die 40 Jahre alte Schulhoftoilette an der Grundschule in Essen Borbek kann allerdings nicht saniert oder auch nur renoviert werden, weil die Stadt kein Geld hat ... dafür sammelt dann der Elternverein. Da kriegst Du doch die Tür nicht zu!
Und es geht hier nicht im geringsten darum Sport, Theater, Bildung, Straßenbau und soziale Aufwendungen gegeneinander auszuspielen! Du hast vollkommen Recht, dass eine Stadt auch von Profifußball in der eigenen Stadt profitiert. Und auch, dass eine Unterstützung von Spitzensport durch die öffentliche Hand grundsätzlich durchaus vertretbar ist. ABER es geht hier um die Prioritäten für die Gesellschaft. Und die sind an vielen Orten m.E. aus dem Lot geraten! Und nur das soll die Zuspitzung zeigen.
ChemnitzerFC hat geschrieben:Und eine Stadt sollte auch nicht den großen Profiklub hängen lassen. Denn der Fußball hat eine wichtige identitätsstiftende Funktion in der Gesellschaft, vor allem auch für junge Menschen. Und daran ändert auch die Tatsache nichts, dass der Fußballklub heutzutage kommerziell orientiert ist.
Beim CFC hat sich ja niemand persönlich bereichert. Man hat versucht, den Verein bestmöglich für die Zukunft aufzustellen und wieder erfolgreichen Zweitligafußball in die Stadt zu holen. Dabei hat man sich übernommen. Und das liegt nicht an zu teuren Spielern. Sondern am neuen Stadion, das man dank des DFB hat bauen müssen, wollte man überhaupt eine Zukunft für den Verein im Profifußball.
Ja, Du sagst es: Man hat sich übernommen! Aber, dass man sich übernehmen wird, das konnte man mit einem Bleistift und einem Rechenschieber schon vor einem Jahr sehen, nur hat man es offenbar mutwillig übersehen und trotzdem mindestens einen sehr teuren Transfer getätigt! (... Bittroff war vermutlich auch nicht viel billiger...) Und das ist doch der eigentliche Punkt, den wir hier kritisieren.
Man spielt hier auf das "too big to fail" Prinzip. Das gleiche Prinzip, nachdem in den letzten Jahren ein paar hundert Investmentbanker Milliarden an Steuergeldern der Gesellschaft entzogen haben ... aber ich will nicht zu weit abschweifen, sorry!
Ob man sich nun persönlich bereichert oder nicht, wer bewusst darauf spielt gehört geteert und gefedert
Womit ich ausdrücklich nicht gesagt haben will, dass dies beim CFC tatsächlich der Fall gewesen ist, nur fällt es bei der bekannten Faktenlage von außen betrachtet schwer an etwas anders zu glauben.
Insofern dieser Beitrag nicht durch MOD MODE ON gekennzeichnet ist, enthält er lediglich die Meinung eines gewöhnlichen Holstein Fans